(Quelle des Beitragsbilds „Spirale“ auf der Startseite:
<a href=“https://de.vecteezy.com/gratis-vektor/spirale“>Spirale Vektoren von Vecteezy</a>)
ZEITMASCHINE – Eine Reise in die Vergangenheit … (nur für Mutige!)
Und dieser Titel ist auch tatsächlich Programm, vor allem aber für mich.
Ich habe nämlich schon sehr lange vor, auch mal mutig so einige Dinge aus meinen ganz eigenen Anfängen zu zeigen, die noch nicht sonderlich perfekt sind (auch deswegen, weil mich das bei den kreativen Werdegängen anderer Leute auch stets ziemlich interessiert, wie untoll bis halbgut oder auch häufig schludrig gemacht doch manchmal die ersten Ergebnisse -beruhigenderweise- auch bei denen aussahen) und ich kann über meine ersten Irrwege auch sehr lachen. Tu ich eh viel, aber vor allem über mich selbst. Auch habe ich jetzt schon des öfteren gehört, dass ich selbst so gut wie gar nicht auf meiner eigenen Seite zu sehen bin; und wenn doch, dann mit Staub- oder Filtermaske. Das stimmt (und ich habe deswegen bereits nachgerüstet und mal ein, zwei Bilder ohne Maske eingestreut).
Das hat auch bisher seinen Grund gehabt: Erstmal gehts ja vor allem um die Dinge, ich selbst vermisse da keine Öffentlichkeit und halte mich eigentlich sowieso lieber im Hintergrund auf. Das betreibe ich zwar nicht so krass wie Walter Moers (der Grossmeister des Nichtgesehenwerdens), dennoch verstehe ich das an sich sehr gut.
Man will sich ja auch mal folgenlos daneben benehmen; das wäre zumindest meine Hauptmotivation.
Aber: es scheint ja Leute doch immer etwas zu interessieren, wer hinter den ganzen Sachen so steckt;
und da bin ich selbst ja auch nicht anders.
Also ändere ich das Konzept doch mal ein wenig und werde in dieser Sparte auch hier und da sogar mal etwas persönlicher (auch frühe Misserfoge sollen dabei genannt sein … und meinen gelegentlich etwas flapsigen Ton wird man mir hoffentlich verzeihen; das Ganze soll mir ja selber auch etwas Spass machen) als das in allen anderen Projekt-Galerien meiner Seite der Fall ist, da halte ich solche Informationen -bis auf eine einzige Ausnahme- nahezu raus.
Am Ende stehen einige meiner ganzen Sachen wohl noch etwas länger in der Weltgeschichte rum; und vor allem aus guten Gründen sehr viel von dem, was im Walter Moers-Zusammenhang entstanden ist.
Oder sie leben im Internet weiter und ich selbst bin bereits nur noch eine kleine Zeile auf einem Stein unter einem Baum, sonst nichts.
Stimmt schon.
Da mache ich mir tatsächlich so langsam auch meine Gedanken zu.
Meine Haare sind auch schon ganz grau, in meinem Kopf sind die aber noch dunkel.
Sind sie aber nicht, sagt meine Freundin (und die hat dunkle). Und dann sehe ich das auch auf einmal …
Tja. Die Zeit rast, machste nix.
Aber, genug geweint.
Jetzt mal zu den ersten Anfängen.
(Nachträglicher Einschub: Je tiefer ich in dieses persönliche Zeitreise-Thema einsteige, desto klarer kristallisiert sich heraus, dass sich diese Sparte zu einer Art „Rückschau-Weblog“ entwickelt. Das war ursprünglich zwar gar nicht so sehr der Plan, aber: ich lass das mal so laufen …)
Die Nummer hier wird voraussichtlich im Laufe der Zeit etwas umfangreicher werden (und das ist sie ja jetzt schon) und ist mit Sicherheit nicht für jeden das Richtige.
Ich werde die Bilderstrecke samt Erklärtexten dazu auch dann und wann solange weiter nach hinten erweitern, bis mir die Themen und Bilder ausgehen.
Und ich werde mich dabei in der Zeit von ganz hinten nach vorne vorarbeiten, dabei fange ich natürlich direkt mit der fernen Vergangenheit an.
Es wird aber wohl nicht immer total streng chronologisch sortiert sein, nur in etwa.
Die Bilder sind auch von der Qualität her teilweise leider nur mässig gut, aber ich bin dennoch froh, überhaupt das ein oder andere noch dokumentiert vorzufinden.
Das meiste ist aber dennoch wohl unwiederbringlich verloren, weil es keine Fotos mehr gibt;
wo immer sie auch hingeraten sind …
Fast alles, was ich hier mal frech zeige, gibt natürlich überhaupt nicht den Stand wieder, auf dem ich natürlich zum Glück heute bin, aber einige wenige Objekte aus dieser Zeit finde ich sogar immer noch ganz gut,
so dass es ein paar dieser Evergreens in die eigentlichen Themen-Gallerien auf meiner Seite geschafft haben; das Allermeiste bleibt allerdings aus guten Gründen in dieser Sparte in dauerhafter Quarantäne.
Somit wird diese kleine Reise (oder auch am Ende grosse, mal schauen) nur einen Ausschnitt abbilden; einiges an früheren Lieblingsprojekten ist leider nicht mehr auffindbar.
Die Zeit ist echt ´ne Sau.
Frisst alles auf, und am Ende dann auch noch einen selbst.
(Ich finde, dass dieses Konzept mal dringend überarbeitet werden müsste. Ist noch nicht gut durchdacht, das Ganze.)
Diese Seite ist also vor allem für diejenigen gedacht, die immer wieder mal fragen, wie man denn überhaupt darauf kommt, so was zu machen und die es dann auch wirklich interessiert.
Ich sehe das somit als Anlass, eine Art Werdegangs-Archiv anzulegen; mit teilweise schrägen Hintergrundgeschichtchen (und da habe ich auch im Laufe aller Jahre durchaus reichlich von angesammelt).
In Zukunft erzähle ich das also nicht mehr immer wieder aufs neue, wenn ich mal wieder gefragt werde, sondern verweise nun einfach auf diese Galerie.
Gute Sache.
Es ist also mein Angebot dazu.
Sich ganz einfach nur das rauszupicken,
was interessant genug erscheint,
ist vermutlich dann auch der beste Plan, denke ich.
Ganz durchlesen wird sich das am Ende ohnehin fast keiner … (ausser vermutlich meine Mutter, die ziemlich sicher einiges davon bisher so noch gar nicht wusste.
Das wird wohl ein ernstes Einzelgespräch nach sich ziehen).
Es ist ja auch in Wahrheit zuviel Stoff, um sich das alles mal eben genau und im Detail durchzulesen.
Aber: man könnte!
Und darum geht´s …
Und -ganz ehrlich- tue ich das eigentlich ganz unterm Strich auch mindestens zur Hälfte für mich selbst, um mal einen Ort für die ganzen ungesehenen oder mittlerweile vergessenen Projektchen zu schaffen.
Also, los gehts!
Begonnen hat meine Trickfilmlaufbahn (und was vor allem auch sonst noch so alles daraus wurde) mit zwei entscheidenden Filmen:
KING-KONG und SINDBADS SIEBENTE REISE von Ray Harryhausen, die ich zuerst im Fernsehen gesehen hatte.
Ansonsten hab ich mir jedes B-Picture reingepfiffen, das irgendwie lief (siehe Foto, eine typische Situation: Kakaotasse in der Hand -das war zu der Zeit die vorherrschende Droge- und billige Space-Serien wegglotzen … was heute bingen heisst, hab ich gelernt).
MONDBASIS ALPHA 1 war auch sehr prägend, ebenso RAUMSCHIFF ENTERPRISE.
Als dann noch STAR WARS ins Kino kam, war das Maß voll und ich habe die Seiten gewechselt:
Weg von dem Ziel, später mal echte Raumschiffe zu bauen oder zersplitterte Saurierteile auszubuddeln und rein ins Phantastische!
(Interessanterweise konnte ich später genau das trotzdem immer wieder mal zusammenbringen …)
Hier mal ein paar Eindrücke aus dem berühmten Harryhausen-Film, der ganze Generationen von späteren Trickfilmern, Animatoren, Filmdesignern und Regisseuren inspiriert hat:
„The Seventh Voyage of Sinbad“ (1958).
Nur, damit man das versteht:
Dieser Streifen war sowas wie das STAR WARS der 50er Jahre mit enormem Einschlag!
Im Bild: der legendäre Zyklop auf der äusserst gefährlichen Insel Colossa.
(Dieses ikonische und filmhistorisch sehr berühmte Bild hat mich damals wirklich weggetragen und war für mich die böse Einstiegsdroge, die mich für den Rest meines Lebens vergiftet hat.
Exakt dieses Bild.
Bilder können Leben ruinieren, das ist hiermit bewiesen.
Was hätte ich es schön haben können …)
Da gab es (neben einigen weiteren Zyklopen) auch doppelköpfige Riesenvögel, Drachen, eine vierarmige Schlangenfrau und ein ziemlich schlecht gelauntes, aggressiv fechtendes Skelett.
Kurzum: ein sehr entspannter Urlaubsort, dieses Colossa.
„Achtung!! Achten Sie beim Sonnenbaden stets auf freilaufende Zyklopen!“
„Achten Sie vor allem aber auch auf den Mann, der das alles eigenhändig gemacht hat!“
Ray Harryhausen.
Hier mit dem Stopmotion-Modell des legendären Skeletts aus dem Kult-Film
(vor der Rückprojektionsfläche, auf die aber grade kein Hintergrundfilmbild projeziert wird).
Ray Harryhausen kannte ich dann nachher auch tatsächlich ein wenig; ich habe buchstäblich mit 13, 14 oder so (ganz genau weiss ich das nicht mehr) mal an einem Sonntag unangemeldet und ganz alleine an seine Tür in London geklopft -einen meiner Saurier (ein Brontosaurus) in der Hand und ein Raumschiff im Rucksack, was man eben immer so mitnimmt- und dann als erstes auch noch so etwas unfassbar Blödes gesagt wie:
„Helloo! …
Am I disturbing you? …“
Wow.
„Halloo! … Stör ich? …“
Sonntags um 10.
Unangemeldet.
Bei Ray Harryhausen.
(Und dann auch noch OSCAR – Preisträger,
ganz nebenbei.)
Nicht schlecht.
(Ich hätte gefühlt eigentlich auch stattdessen zur Begrüssung einfach nur rülpsen oder ihm mit dem Spruch „Naa, Du Racker?“ in die Wange kneifen können;
das wäre eine ähnlich gute Eröffnung gewesen.
In der Erstkontaktherstellung war ich offensichtlich super.
Todesverachtende Moves schienen damals meine Spezialität gewesen zu sein, so wie´s ausssieht.
Das würde ich heute wohl in der Form auch nicht mehr so machen;
sicher nicht.
Es war jedenfalls ein Wunder, dass das nicht dramatisch respektlos rüberkam;
das war ja auch niemals meine Intention.
Ganz im Gegenteil:
Ray Harryhausen war für mich damals DAS Vorbild schlechthin!
Ich war einfach früher in solchen Dingen etwas unbedarfter … und so kam das vermutlich und zu meinem Glück dann auch an, sonst wäre ich an diesem Tag nicht so weit gekommen.
Mein jugendliches Alter hat mich sicherlich auch geschützt, da ist sowas durchaus noch amüsant. Manchmal zumindest.)
Gut.
Es folgte dann eine kurze Stille …
… der Mann hat mich genau angeguckt, dann den Saurier …
Und dann hat er gelacht.
(Mit seiner sehr tiefen Lache. Wer ihn kannte, weiss genau, was ich meine.)
Es hat dann trotzdem alles super geklappt,
kaum zu glauben.
Ich war am Ende dann fast zwei Stunden lang da und seine Frau (Diana hiess sie) hat noch Kekse gebracht und ein paar lustige Geschichten erzählt.
Die Harryhausens waren wirklich extrem geerdet (was ich allerdings auch bereits schon ahnte, denn von zwei älteren Freunden von mir hatte ich bereits den Hinweis, dass der Mann generell besuchbar ist), sonst wäre das sicherlich niemals so gelaufen.
Ich konnte damals dann zum ersten Mal ziemlich viele dieser berühmten Trickmodelle aus seinen sämtlichen Filmen genau anschauen und ein paar davon sogar mal selbst in der Hand halten;
ich weiss auch noch, dass die recht grosse MEDUSA aus KAMPF DER TITANEN extrem schwer war (wegen der massiven Kugelgelenk-Stahlarmatur innen drin).
Und das ist hier ist diese MEDUSA, eine Gorgone (Filmbild aus KAMPF DER TITANEN).
Wohl unbestritten eine der stärksten und ikonischsten Harryhausen-Szenen (neben den sieben fechtenden Skeletten aus JASON UND DIE ARGONAUTEN).
Eine MEDUSA auf Promo-Tour durch Berlin (mit einem Ray Harryhausen in einem ziemlich lustigen Sechziger Jahre-Style Anzug).
Das muss so Mitte der 80er gewesen sein, rekonstruiere ich.
Im Bild links übrigens ein damaliger Frank Schlegel (hinter einem damaligen Hund, der nicht seiner war).
Diesen Namen unbedingt gut merken, der taucht jetzt noch öfter auf …
Apropos Schlegel:
Besonderer Dank an dieser Stelle an Klaus Schlegel, der dieses Foto gemacht und auch nichts dagegen hat, dass ich es nun ins gefährliche Internet stosse.
(Wer weiss, was dem Bild deswegen ab jetzt noch alles passieren wird …)
(Fotocredit: The Ray Harryhausen Foundation.)
… und hier mal das Stopframe-Modell von MEDUSA in Farbe, bei nüchternem Lichte betrachtet und wie sie -ganz ungeschminkt und ohne Gurkenmaske- tatsächlich heute aussieht;
sie ist mittlerweile auch sichtbar in die Jahre gekommen, die Gute …
Tja.
Medusa ist noch da,
Ray Harryhausen leider nicht.
Unfair.
Aber nun nochmal ein paar Sätze zu seinen Filmen:
Die Werke waren natürlich unterm Strich nahezu alle keine wirklich guten Filme, allerdings dennoch auf ihre Art ziemlich charmant (in ihrer Naivität).
Allerdings waren sie trotzdem spektakulär phantastisch und ich schaue noch heute regelmässig in die ganzen Streifen immer wieder gerne rein.
Heute bin ich da ganz sicherlich bei völlig anderen Filmen.
Ganz vorne dabei:
Wes Anderson.
Filme wie
GRAND BUDAPEST HOTEL, THE LIFE AQUATIC, MOONRISE KINGDDOM und THE ROYAL TENENBAUMS halte ich dabei für seine besten; was er allerdings grade so macht, holt mich irgendwie nicht mehr ab.
Interessant auch:
Der Mann hat -wie auch Tim Burton (ebenso super, aber ganz anders)- ein absolutes Faible für die Stopmotion-Technik und baut solche Momente regelmässig in seine Filme ein; es gibt sogar zwei reine Animations-Spielfilme in dieser Technik von ihm.
Für Erwachsene wohlgemerkt; nicht für Kinder …
(Fotocredit: Albert Maly-Motta)
Der Herr Ray war schon auch ein Lustiger …
Dieses Foto hatte mal ein Freund gemacht; war irgendwo in Süddeutschland, meine ich.
(Mit im Bild: ein ALLOSAURUS, aus ONE MILLION YEARS B.C.)
Das war übrigens das Harry-Haus.
Steht in Kensington, London
(aus der Sparte „Unnützes Wissen“:
Es gehörte zuvor Marilyn Monroe).
Der Raum, wo er seine ganzen Modelle aufbewahrt hatte, befand sich übrigens in der oberen Etage.
Wir haben dann auch noch ein, zwei Quatschfotos gemacht, auf dem mein viel kleinerer Brontosaurus dem berühmten, um einiges grösseren Bronto (aus ONE MILLION YEARS B.C.) auf den Schwanz tritt.
Das schmerzt mich sehr, dass grade diese Fotos nicht mehr auffindbar sind; wenn ich sie wiederfinde, rüste ich das an dieser Stelle nach.
Dafür packe ich als Platzhalter solange mal ein anderes (sehr pixeliges) hierhin:
Das ist dieser Harryhausen-Brontosaurus auf einem Aushangfoto des entsprechenden Films aus den 60er Jahren.
Dass ich übrigens diesen Kurzfilm hier zu seinem 90sten Geburtstag gemacht habe, hat also somit absolut seinen Grund. Das war mir ein echtes Anliegen:
Das Projekt habe ich mit einem guten Freund, Kameramann Franz Lindinger …
http://www.franzlindinger.de/
… nebenbei durchgezogen (über circa drei, vier Jahre lang oder so).
Eine von vielen Sachen, die wir bisher schon zusammen gemacht haben.
Auf jeden Fall hat Harryhausen mich damals sehr ermutigt, das alles wirklich ernsthaft weiterzuverfolgen.
(Die Liste der Harryhausen-Opfer ist tatsächlich sehr lang und teilweise sogar extrem prominent:
Tim Burton, George Lucas, Steven Spielberg, Peter Jackson, Terry Gilliam, John Landis oder James Cameron gehören dazu, um mal nur einige dieses Kalibers zu nennen …)
Und das habe ich dann auch getan, auch wenn ich dann doch am Ende nicht die Stopmotionsache zu meinem Hauptfeld gemacht habe, sondern alles andere.
Was hier auch richtig war, wenn ich mal so analytisch zurückblicke.
„One needs tenacity to stick with it!“ war der Satz, der mehrmals fiel,
und da hatte er auch komplett Recht mit und der gilt auf jeden Fall.
Das war für mich sehr wichtig, denn ab und zu hatte ich doch ernsthaft daran gezweifelt, ob das alles wirklich so eine gute Idee ist.
Geb ich zu.
Mir war ja klar, dass man auch irgendwann mal Geld verdienen muss, wenn man mal gross ist.
> Schluck! <
Geldverdienen …
Wie das schon klang?
Krasse Sache.
Abschliessend hier noch ein Link für diejenigen, die gerne wissen möchten, was dieser Ray Harryhausen so gemacht hat (und vor allem auch: wie):
Aber erstmal alles der Reihe nach …
(Ist jetzt echt mutig, das hier zu zeigen; – – aber Mut ist ja das Thema.
Allerdings: Cooles Outfit! Dieser gewagte Look wird wiederkommen, jede Wette.)
Zurück zu den Raumschiffen:
Hier dachte ich noch, ich gehe selbstverständlich mal zur NASA.
Natürlich direkt nach der Grundschule.
Warum ich die Rakete so russisch gestaltet habe, weiss ich nicht mehr.
Ich vermute, ich war wohl mit 8 Jahren noch unpolitischer.
(Oder: es war die Kraft der Genetik aus fernster Vergangenheit.
Da kam über die Vorfahren meines Vaters wohl etwas Russisches in meine Mischung mit rein; ich habe eine versteckte Ostlinie in mir.
Ich bin trotzdem mehr der friedliche Typ und überfalle nur äusserst selten meine Nachbarschaft;
und wenn, dann auch nur stets aus sehr triftigem Grund.
Und auch immer nur bei Vollmond, so nach zwei Flaschen Wodka auf ex …)
Oder aber, weil ich einfach keine angesagte SATURN V – Mondrakete des damaligen Apolloprogramms bauen wollte, sondern es natürlich wieder extra anders machen wollte.
Ist auch heute noch so, muss ich zugeben.
Warum das so ist: keine Ahnung.
Da sollte vermutlich mal ein Psychologe ran.
Aber: Hauptsache schöne Flagge!
Schön rot.
Wie man hier sieht, wurde die gesamte Mondmission damals in Wahrheit von mir geplant.
Das ist das erste Mal, dass ich dieses brisante Geheimdokument der Öffentlichkeit preisgebe.
(Ein interessantes Detail auch hier: der Mond in Knallrot.
Ich scheine offensichtlich unterschwellig Kommunist gewesen zu sein.
Die Grundidee ist ja auch an sich nicht so herzlos; klappt nur nicht so toll in der Wirklichkeit, wie man inzwischen wohl weiss.
Auch sehr schön zu sehen:
Damals waren alle Kontinente noch ausnahmslos grün.
Da war die Welt noch in Ordnung;
bis auf vielleicht den Vietnam-Krieg …)
Durch eine Indiskretion (ich vermute stark, es war mein direkter Sitznachbar in der 3c) wurde diese genaue Blaupause aber offensichtlich den Amerikanern zugespielt;
– – den elendigen, verdammten Klaudieben!
Dabei steht ganz unten auf dem Planungspapier gross und deutlich:
„KOPIEREN NICHT ERLAUBT“
Können die nicht lesen?!
Skandal!
Ziemlich mysteriös bleibt jedoch nach wie vor, wie die Amerikaner es geschafft haben, trotzdem im Jahr 1969 auf dem Mond zu landen, obwohl ich den Plan ja 1976 überhaupt erst entwickelt hatte?
Das lässt nur einen einzigen Schluss zu:
Die Amis müssen eine Zeitmaschine haben!
Es kann nicht anders sein.
Beim besten Willen …
Natürlich hatte ich auch einen Plan B, sollte wider Erwarten der Chefposten bei der NASA dann doch anderweitig vergeben werden.
Hätte ja sein können, dass die doof sind und mein Angebot nicht zu schätzen wissen.
Steckste nicht drin.
Aber Archäologie war ja auch ganz okay.
Nicht umsonst habe ich zu der Zeit ziemlich viele historische Kostüme gebaut: Römer …
… oder Wikinger, Neandertaler, Ägypter usw.
(Ziemlich wichtig und die halbe Miete war dabei natürlich auch der entschlossene Blick.)
Und viele Saurier natürlich auch, meine Standardangewohnheit schlechthin.
Und in meinen damaligen Augen das natürlich alles auch noch total realistisch dazu; das dachte ich zumindest zu dieser Zeit.
(Manchmal schon sehr lustig, was man da so denkt; so mit sieben oder auch neun …)
Auf jeden Fall war das schon sehr früh mein Thema, immer irgendeine Obsession zu haben, in die ich mich dann voll und kopfüber reingeworfen habe.
(Was natürlich damals die Sache eindeutig erleichtert hat, war, dass es in dem Alter noch keine ablenkenden Freundinnen-Themen oder -Dramen gab; vermutlich stand diese überschüssige Energie einfach zur freien Verfügung.
Ausserdem war ein Hindernis, dass damals die meisten Mädchen, die ich so kannte, Dinosaurier doof fanden.
Somit sowieso ein absolutes Ausschlusskriterium.)
Na ja. Hauptsache, man war von der Strasse, würde ich mal sagen.
Aber gut;
genug der Kinderfotos, das ist jetzt ja nur Vorgeplänkel.
Mal zur wieder zur Sache:
Das alles war dann leider dennoch für die Katz, denn …
… Piu-Piu!
Laserwaffen feuernde Raumschiffe waren angesagt!
(Denn: Laseraumschiffe –> grösser als Archäologie und NASA zusammen! Naturgesetz!)
Nach dem Schockerlebnis von STAR WARS und KAMPFSTERN GALACTICA war das mein erstes Trickfoto.
Muss 1977 gewesen sein.
Hab ich mit einer Fünfachbelichtung mit der KONICA-Spiegelreflexkamera meines Vaters gemacht.
Ist alles etwas verrutscht, aber was mich noch heute wundert, ist, dass ich die Teil-Belichtungen richtig aufaddiert habe.
Und: dass ich die Laserschüsse mit scharfer Kernbelichtung und unscharfem Glow drumrum ganz okayhaft hinbekommen habe.
Aber das war wohl pures Anfängerglück.
Die Pappmodelle sind natürlich trashig. Damals musste auch alles immer noch am selben Tag fertig werden. Das hörte dann auf, als ich mich auf Stopmotion-Animation einliess.
Ab da hab ich dann gelernt, ziemlich geduldig zu sein.
Das zweite Trickfoto meines Lebens.
Das hier ist eindeutig durch meine STAR WARS – Eindrücke inspiriert (das davor geht mehr auf das Konto von GALACTICA, aber das kennt heute wohl kaum noch jemand.)
Lustige Idee übrigens, die Triebwerke schwarz zu machen.
Aber vielleicht ist das ja ein Antimaterie-Antrieb, der Dunkle Materie auswirft;
das kann natürlich sein.
Oder aber ich hab da einfach nicht so gut nachgedacht, das ist natürlich auch möglich.
Ich denke, ich tippe dann mal lieber auf´s erste.
Im Laufe der Zeit wurden die Raumschiffe dann aber besser. Allerdings hat meine Familie meist unter den Dreharbeiten gelitten, da ich anfänglich überall im Haus gedreht habe. Und zwar immer, wenn es draussen dunkel wurde. Das war im Sommer echt haarig, weil es so lange hell war. Wirklich keine besonders idealen Voraussetzungen, ganz besonders nicht für Einzelbildfotografie, wofür man bekanntlich extrem konstante Lichtbedingungen braucht.
Zu der Zeit habe ich den Winter geliebt. Weil: früh und lange dunkel.
Auf alle Fälle wurden die Trickcomposites langsam aufwendiger. Nicht perfekt, aber: aufwendiger, wie gesagt.
Alle Elemente in diesem Shot sind einzelne Modellelemente, die ich auf einer Rückprojektionsfläche (die berühmte Ray Harryhausen-Methode) mit Mehrfachbelichtungen zu einem Bild vereinigt habe. Aber inzwischen nicht mehr nur doppelbelichtet, sondern mit handgemalten Masken.
(Sowas würde ich mir heute sicherlich so nicht mehr antun.)
Die Composites sind auch leider nicht so genau geworden wie ich gehofft hatte, man sieht hier und da schwarze Mattelines um die Objekte.
Dafür waren es immerhin 6 Layer, von hinten nach vorne: den gemalten Hintergrund, je einer für jeden Modellplaneten, den Asteroidengürtel, das Retro-Raumschiff und einen letzten für die Asteroiden im Vordergrund. Und das war auch nur EIN Filmbild von 24 in der Sekunde!
Das Composen hat mehrere Wochen gedauert.
Warum tut man sowas freiwillig?
Gute Frage.
Das Modellchen mal etwas näher betrachtet.
Das Waben-Triebwerk habe ich hier mit Frontpro-Folie glühen lassen.
(Die setze ich auch heute noch für ähnliche Effekte ein.)
Später habe ich auf diese Art auch noch weitere Langlichter auf die Tellerkante gesetzt; auf dem Wohnzimmerdreh-Bild von davor sieht man das ganz gut.
Und ganz zum Schluss kam unten auch noch ´ne Radar-Schüssel dran.
Muss ja.
Find Dich ansonsten mal in Weltraumnebeln zurecht!
Ist echt ´ne Zumutung.
(Wer STAR TREK 2 – DER ZORN DES KHAN kennt, weiss Bescheid …)
Der Korpus an sich war aus weichem Balsaholz geschnitzt, ganz fein geschliffen und dann über viele Tage hinweg immer wieder dick lackiert, wieder geschliffen, lackiert … usw.
Man musste sehr aufpassen, dass das Modell nicht an eine spitze Ecke stiess;
was dann irgendwann auch unvermeidlich passierte.
Heute könnte sowas bei mir nur maximal Modellvorstufe sein;
das eigentliche Objekt wäre dann aus einem belastbaren und harten Kunststoff wie Polyurethan oder Epoxyd.
Das Modell war übrigens recht klein, nämlich so 25 cm im Durchmesser.
Das ergab sich aus der maximalen Enfernung, die die Wohnung in der Kamerafahrtlänge hergab, so von der Haustür bis fast in den Garten.
Ich wollte es ja beim Wegflug am Ende möglichst klein erscheinen lassen;
is ja klar.
Dieses Motiv habe ich auch mal für einen Hintergrund gemacht, aber tatsächlich nie benutzt.
Der Planet selbst war ein Modell, aber wie ich den Planetenring drumrum hergestellt habe, weiss ich leider nicht mehr so genau; ich vermute aber, ich habe ihn in schwarzen Karton geschnitten, mit Transparentpapier hinterlegt (Licht von hinten) und dann doppelbelichtet.
Sieht mir zumindest stark danach aus.
Hat auch nicht ganz geklappt, links ist der Ring verrutscht.
Das lag daran, dass man bei der KONICA-Spiegelreflexkamera immer so einen winzig-klitzekleinen-Mini-Minaturknopf (gross wie eine Babyameise) mit spitzem Fingernagel beim Kameraspannen (für die nächste Auslösung) supertief gedrückt halten musste; – – ohne dabei zu schwächeln!
Das hat leider dann auch immer nur suboptimal funktioniert.
(Wie man ja auch ganz toll sehen kann.)
„Kinder; – – ich kann so nicht arbeiten!“
(Zitat: irgendein affektierter Filmregisseur.
Jedem, der auch Film macht, wird sofort ein Name einfallen.
Und mir fallen sogar gleich fünf ein.
Mindestens.
Geht übrigens auch bei Theater …)
Aber: Stopmotion war ja eigentlich der Grund, warum ich den ganzen Wahnsinn gestartet hatte.
Hier also mein erstes Modell, eine Tarantel.
(gemacht vor allem aus Schaumstoff, Draht, Kunstfell, Acryl, Fixogum und Latex.)
Die Spinne hat sogar zehn Sekunden Animation ausgehalten, danach war sie allerdings unrettbar Schrott und wurde direkt pensioniert.
Das Innenleben bestand nämlich noch aus Eisendraht.
(Ein klassischer Anfängerfehler.
Danach wusste ich jedenfalls: man nimmt dafür unbedingt und zwingend Aluminiumdraht. Merken!)
Nach der Spinne habe ich dann unter anderem auch noch einen Flugdrachen gemacht, von dem ich allerdings derzeit keine Fotos mehr finde.
Aber vielleicht taucht da ja nochmal was auf …
Und das hier wäre dann beinahe mein allererstes Stopmotion-Modell mit internem Gelenksystem geworden:
Babysaurus Nummer 1!
Wie gesagt: beinahe.
Ist es nämlich dann doch nicht.
Weil … ich zwar ein relativ feingliedriges, hochpoliertes Objekt hergestellt habe,
es aber gleich aus ganz vielen Gründen völlig ungeeignet war für den Zweck, die ich jetzt aber (fast) alle mal unterschlage.
Nur zwei davon seien hier genannt:
Erstens war das ganze Teil viel zu winzig mit seinen lediglich 15 Zentimeterchen Länge, um da später vernünftig mit arbeiten zu können.
Und zweitens war folgender Einwand, der dann zudem auch noch von berufener Seite kam, das absolute Todesurteil erster Klasse:
„Die Gelenkspannung Deines schnuckeligen Goldschmiede-Skelettchens wird dem Gummi, der dann aber noch drum kommt, niemals standhalten!
Vergiss es!
Weisste selbst, ne?“
Ich:
„… Gummi drum rum??
……….. Ach so? …“
Ich Dummie.
Ist aber dafür ein nettes Schmuckstück geworden.
(Und dann leider auch irgendwann geklaut worden;
vermutlich von Schmuckdieben …)
Das war alles ganz schön schwierig zu machen, ich hatte zu dem Zeitpunkt ja noch gar keine Ahnung von Metall.
Deshalb hab ich erstmal mit Messing begonnen,
das war zum Glück noch vergleichsweise weich.
Die Kugeln der Gelenke hab ich immer in der Bohrmaschine (zwischen den Knien) aus Messing-Rundstäben gefeilt und auch auf die Art feingeschliffen.
Mit hohem Ausschuss, denn mal waren die zu klein, dann wieder zu groooss …
Ächz.
Mikro-Millimetergedöns.
Und dann sind mir die winzigen Teile auch noch andauernd beim Ausspannen aus dem Bohrfutter raus- und runtergefallen und waren dann in Tonnen von Holzsägemehl auf nimmer Wiedersehen verschwunden (… ich hab mir da noch die Werkstatt mit meinem Vater geteilt, der war mehr der Holztyp …)
Und da Messing leider bis heute nicht magnetisch ist, konnte da auch kein Magnet helfen.
Alles gar nicht so einfach.
Das muss man wirklich wollen.
Parallel habe ich dann angefangen, stärker in das Thema Stopmotion-Animation einzusteigen. Natürlich mit Dinosauriern, was auch sonst?
Mittlerweile hatte ich auch fast den kompletten Keller unsers Hauses gekapert (der ziemlich gross war), um lichtunabhängig trickfilmen sowie alles unberührt monatelang stehen lassen zu können.
Und ich habe dort ebenso eine dauerhafte Werkstatt eingerichtet.
Das hier war ein Brontosaurus-Baby,
mein allererstes Modell ever, das dann auch mal funktioniert hat.
Das war noch in der klassischen Built-up-Technik gemacht wie damals die originalen KING-KONG-Puppen:
Die Körperform wurde aus Schaumstoff geschnippelt, möglichst fein und genau.
Darüber kamen dann auf Dentalhartgips-Platten gegossene Latex-Strukturhäute, die anschliessend mit flexiblen „Geheimfarben“ coloriert wurden.
(Das „Geheime“ war hierbei ganz einfach, Acrylfarbe in Latex zu mixen.
Das war erstmal die einfachste Methode,
– – auch wenn es da noch andere, viel bessere gibt, wie ich später dann gelernt habe.
Bei der Latexschaumcolorierung ist diese Angelegenheit nämlich sowieso eine etwas andere Nummer.)
Klingt einfach, war es aber nicht.
Und:
Dieses Mal auch mit funktionierender Armatur innen drin!
(So heisst das Gelenksystem im Inneren der Trickpuppen, das positionierbare Metallskelett, quasi. Hier auch weiterhin noch aus Messing, weil ich mich an den harten Stahl noch nicht so richtig rangetraut hatte. Messing ist aber leider problematisch, weil der Kupferanteil in der Metall-Legierung Latex zersetzt; man musste also die Armatur perfekt schutzlackieren, damit es nicht dazu kommt.)
Boah.
Nur Probleme überall.
Das hab ich dann aber recht schnell kapiert, dass genau dies das Hauptmerkmal von Trickfilm ist.
Das konnte ja heiter werden.
Und wurde es dann auch.
Das hier war übrigens mein erstes Frontprojektions-Composite, als Hintergrund diente ein Dia, dass ich mal für genau solche Zwecke fotografiert hatte. Man sieht es am leichten Schatten auf der rechten Seite des Modells, dass es diese Methode war.
Der Strahlenteiler-Spiegel war offensichtlich nicht exakt genug positioniert.
Dieser lustige Dino hier war dann -und schon etwas besser- mein zweites funktionierendes Stopmotion-Modell:
Ein komischer Allosaurier (auch mit der Built up-Methode gemacht).
Etwas bunt auch …
Na ja.
Auf jeden Fall hab ich mit diesem Modell viel experimentiert.
Solange, bis er dann verdientermassen auseinanderfiel.
Das Metallskelett wurde natürlich recycelt.
(Thema: „Nachhaltigkeit“.)
Ein anderer Babysaurier.
Der hier ist auf jeden Fall besser als der erste;
es war aber auch so zwei, drei Jahre später … circa …
Ich mobb mich langsam hoch.
Hier sieht man ganz gut, wie gross bzw. klein das Echslein war.
(Das war noch die Zeit der Streichholzschachteln als Vergleichsobjekt.
Heute würde man wohl sein Telefon daneben stellen. Bleibt nur die Frage, wie man dann das Foto macht.
Hm.
Vielleicht dann mit ´ner Foto-Kamera?
Verrückte Idee.)
Ein Rückpro-Setup mit einem Brontosaurus. Man beachte den perspektivisch entfernten anderen Saurier im See.
Der war in Wahrheit winzig klein, um die Perspektive zu erzählen.
Alles animierbar und mit Metall-Gelenksystemen drin.
Bis auf den Mikro-Bronto; der hatte nur eine Aludraht-Armatur.
Mal ein grösserer Ausschnitt aus demselben Foto.
(Das war übrigens der zuvor erwähnte Brontosaurus, den ich mal mit zu Ray Harryhausen geschleppt hatte.
Und es war das erste Modell, dass ich auf die schwierigere Art gemacht habe:
Erst wurde der Bronto in Plastilin modelliert, dann die Gussformen davon gemacht und anschliessend wurde das Tierchen dann in Latexschaum gegossen; mit der Armatur bereits drin.)
Wäre das nicht so seitlich aufgenommen worden, würde das fast den Ausschnitt wiedergeben, den die Kamera sah.
(War ´ne 16 mm – Kamera. Eine Bolex, glaube ich.)
Das ist -wie bei so vielen Dingen aus dieser Zeit- leider das einzige Bild, das ich noch habe.
Viele, eigentlich sogar die meisten Fotos aus der Periode, sind wohl verloren. Bedauerlicherweise auch meine ganzen Zeichnungen, da habe ich nur noch fragmentarisch welche.
Aber vielleicht taucht irgendwann dann doch nochmal eine Zauberkiste auf, wo das alles drin liegt.
So fünf vor zwölf, wenn ich mal 80 bin. (Was ich vermutlich nicht werde. Zu viele Kunststoffe, zu viele Lacke.)
Ein Chasmosaurus in der Modellierung (inspiriert durch WHEN DINOSAURS RULED THE EARTH).
Der war recht gross, so um die 50 cm lang.
Dazu an dieser Stelle mal (und das habe ich bisher auch sehr selten jemandem erzählt) eine kleine Geschichte dazu, aus welchen bizarren Gründen Dinge manchmal nicht zu Ende gebracht werden können; diese hier ist sogar recht einzigartig.
Es ist eine durchaus krasse Story, das sage ich schonmal direkt dazu:
Das Objekt wurde nämlich deswegen niemals fertig, weil ein (danach Ex-) Freund die Plastilin-Skulptur zerstört hat, bevor sie zuende modelliert war und ich die Gussform davon herstellen konnte.
Der Grund:
Er war der Meinung, dass ich ihm ganz klar eine Kopie schenken musste, weil wir befreundet seien. Mein Standpunkt war, dass er, klar, natürlich einen haben könnte, er mir aber wenigstens was zum Giessmaterial dazugeben müsste, weil das Zeug (Epoxyd) damals extrem teuer war und ich dafür gut 300,- DM pro Modell versenken musste. Das war zu dieser Zeit der Gegenwert von immerhin drei Monaten Zeitungenaustragen, mal ganz nebenbei.
Hat er nicht eingesehen und meinte, echte Freunde machten das aber.
Meine Meinung war hingegen, dass wirklich echte Freunde einen aber auch nicht erpressen würden.
Seine Lösung war dann:
„Dann kriegt keiner einen!“
und hat dann das Modell zerstört, bevor ich reagieren konnte.
Krasse Sache und ein echter Psycho, sowas hatte ich bis zu dem Zeitpunkt noch nicht erlebt und es war wirklich eine kleine Zäsur.
Ich habe vor ein paar Jahren auch nochmal neue Stories von dem Typen gehört; er hat sich tatsächlich seitdem nicht wesentlich geändert.
Diese Situation war in der Rückschau eine wirklich ziemlich prägende Erfahrung; seitdem rechne ich stets unterschwellig immer mit allem, was möglich ist – – in erstmal jeder Richtung (was grundlegend auch durchaus nicht falsch ist).
Aber das war natürlich fraglos ziemlich schockierend.
Ich habe ja wirklich immer einiges Verständnis für diverse persönliche Merkwürdigkeiten, ich selbst bin das hier und da sicherlich für andere Leutchen auch …
So ´ne Nummer allerdings ist natürlich weit jenseits des akzeptablen Spektrums, da muss man wohl nicht lange diskutieren.
Dieses aussergewöhnliche Spektakel fand allerdings noch weit v o r meiner Film- und Fernsehlaufbahn statt und auf diesem Weg kamen dann doch noch so einige unglaublich wahnwitzige Situationen dazu, die das hier sogar noch regelmässig getoppt haben; – – zumindest, was den Irrsinnsfaktor betrifft.
Augen auf bei der Berufswahl, ne?
Ab da war ich erstmal eine zeitlang mit zu schnellen, neuen Freundschaften bedeutend vorsichtiger, wie man sich denken kann und bin dann lieber erstmal in den Keller abgetaucht, um mich dann unter anderem an besseren Stopmotion-Armaturen zu versuchen.
Ich hatte nach dieser Episode auch keine Lust mehr, das Motiv nochmal neu anzufangen (wie man sich ebenso denken kann) und habe dann wieder andere Dinge verfolgt.
Sehr schade, denn die Skulptur sah sehr vielversprechend aus und ich hatte auch bereits ein interessantes Farbkonzept dafür.
Tja.
Das war meine erste Begegnung mit einem waschechten Psycho, es sollte aber leider nicht die letzte bleiben.
Pro Jahrzehnt kam im Durchschnitt mindestens ein neuer Kandidat dazu.
Und wieder ein Dinosaurier, dieses Mal ein Ceratosaurus.
Mit dem Modell habe ich sehr viel gefilmt, und einiges davon sah nachher sogar nach was aus.
(Das hier ist übrigens auch ein Frontprojektions-Aufbau; man sieht aber das projezierte Hintergrundbild auf diesen Bildern nicht, weil diese Fotos nicht durch den Beamsplitter-Spiegel aufgenommen wurden, durch den die Filmkamera filmte.)
Das hier sah dann die Kamera durch den Spiegel (im Bild mal der gesamte Aufbau).
Erstaunlicherweise hatte ich nur einen einzigen Scheinwerfer zur Beleuchtung im Einsatz, noch nicht mal weitere Aufheller sind zu sehen.
Das würde ich heute sicherlich so nicht mehr machen; aber zum Glück gibt es da ja auch sowieso mittlerweile einen Franz …
(Jeder sollte einen Franz haben.)
Blutige Sache.
Der arme Brontosaurus war nach der Szene nicht mehr ansprechbar.
Fast alle meine Stopmotion-Filme sind übrigens verloren gegangen, weil ich so clever war, meine ORIGINAL-Rolle (also keine Kopien!) nach Berlin zur damals noch existierenden Firma FUTUREFFECTS zu schicken, für die ich schon früher immer regelmässig Sachen gemacht hatte.
Um mal meine Animations-Fortschritte zu demonstrieren.
Gute Idee.
Kam leider nie an, war quasi: lost in the Post.
Wirklich sehr unschlau von mir (jetzt habe ich nur noch einige B-Clips und ein paar Outtakes); aber es war mir eine Lehre.
Seitdem weiss ich, dass sowas durchaus passiert und man das nicht tun sollte.
Mit Frank Schlegel, einem der damaligen FUTUREFFECTS-Gründer, habe ich auch heute noch einen sehr guten Kontakt; gut befreundet ist sogar noch genauer beschrieben, und ab und zu geraten wir auch ins selbe Projekt.
(Zuletzt wieder bei der Netflix-Serie CASSANDRA.)
Lustig war auch immer die Ansage, die ich damals mantramässig immer von Frank und Co. (meinen Trickfilm-Eltern) zu hören kriegte;
egal, was ich machte.
„… und mach das jaa nicht so liederlich!
Du weisst ja:
Schnell, sauber, ordentlich und präzise!
Das haben die Mütter gar nicht gerne,
wenn das alles wieder so liederlich gebaut ist! …“
Das habe ich mir gut gemerkt, sogar über Jahrzehnte hinweg.
Und es hat durchaus eine sehr gute Chance, dass
„Schnell, sauber, ordentlich und präzise“
irgendwann mal der letzte Satz sein könnte, der mir dann durch den Kopf geht, wenn bei mir mal das Licht ausgeht.
So wie bei Oscar Wilde in seinen letzten Sekunden, als er in Paris auf dem Sterbebett lag.
Sein letzter Satz war ja angeblich:
„Die Tapete ist scheusslich.
Einer von uns beiden muss jetzt gehen.“
Und das tat er dann auch.
Jahre später habe ich dann mal ein Foto vom toten Oscar gesehen, das tatsächlich jemand gemacht hatte. Und zwar vor einer absolut schrecklichen Tapete.
Die Geschichte scheint also soweit zu stimmen …
Auch lustig ist, dass zu der Zeit in Wahrheit alle Sachen eigentlich immer ganz schnell gehen mussten und die Budgets meist ziemlich überschaubar waren;
die vorherrschenden Tools waren stets vor allem Heisskleber, Lassoband, Draht und Schraubzwingen (was alles im übrigen auch heute noch sehr wichtige Mittel sind).
Deswegen stimmte vor allem überwiegend die „Schnell“ – Komponente im Leitspruch.
… Meine Mütter
(vor ihrer FUTUREFFECTS-Bluescreen; leider etwas überbelichtet, das Foto.
Aber: musste ich so machen, sonst wären die beiden nun mal etwas unterbelichtet gewesen; – – und das wäre ja gelogen.
Und es hätte ausserdem auch Haue gegeben.
„Leg Dich nie mit Mutti an!“
Weiss man ja …).
Links die Mutti 1, rechts die Mutti 2.
Ein Erziehungsmodell, das damals der Zeit weit voraus war.
Da kann man mal sehen …
Aber zum Glück gibt es da auch noch ein Bild, auf dem alles soweit lichttechnisch stimmt:
Die Bluescreen, der Frank und ein Objekt (war für einen Werbeclip; Einzelelement-Dreh im Stopframe-Verfahren. Offensichtlich für … AGFA?
Ich komm nicht mehr drauf …).
Mit dem Saurierchen habe ich auch erste Experimente dahingehend gemacht, es ebenso in echte, zuvor gefilmte Realfilmsequenzen einzubauen wie die grossen Vorbilder.
Die ersten Tests waren zwar durchaus interessant, aber trotzdem noch nicht besonders umwerfend, muss ich sagen.
Aber: es war immerhin auf dem richtigen Weg und in jedem Fall erhellend, die gängigen Trickverfahren mal selbst zu praktizieren.
Mit diesen Methoden habe ich im Allgemeinen aber nur so nebenbei rumgespielt; Super-Leute wie RH haben das natürlich in ziemlich Gut betrieben und da dann das Maximum rausgeholt.
Aber irgendwie muss man ja mal anfangen …
Geht übrigens auch mit Katzen.
Was leider nicht ganz hingehauen hat, waren hier die beiden Farbtemperaturen von Objekt versus Hintergrundfilmbild.
War falsch beleuchtet sowie falsch gefiltert.
Auch eine Sache, die ich mittlerweile total vergessen hatte (und was genau man hier sieht, versteht man nur, wenn man den ganzen Erklärtext dazu liest.
Ist jetzt ein wenig Nerd-Talk, sorry dafür):
Ein anderer, früher „Dynamation“-Test mit Frontprojektion, damals noch auf Super 8-Format gedreht
(so hatte Harryhausen damals das Composite-Verfahren genannt, mit dem er seine Stopframe-Modelle In Filmbilder integrierte. Wie genau das geht, erklärt der Youtube-Verweis, den ich zu Beginn platziert hatte.
Auf jeden Fall gab es -verkürzt dargestellt – dafür drei wesentliche, gängige Methoden:
Rückprojektion, Frontprojektion und Bluescreen).
Von solchen Test-Clips habe ich damals ziemlich viele gemacht, aber alle waren zumeist nie länger als fünf Sekunden (was bei Stopmotion-Animation auch schon ziemlich lang ist. Das sind immerhin bereits um die 120 Einzelbilder; normalerweise sind Einzelcuts in der Regel kürzer).
Das hier ist auch noch nicht das Endergebnis, aber leider das einzige Dokument, das es noch gibt:
Ein Monster-Brummer greift einen Steinzeitmenschen an.
Die posierbare Fliege hing dann später -an einem animierbaren Kreuz aufgehängt- an vier extrem dünnen Nylonfäden und bekam noch eine viel dunklere und haarigere Oberfläche;
das hier ist noch der Rohbau und das Modell ist auch noch für einen ersten Test erstmal nur auf einen Positionszeiger gepackt.
Der Urmensch bin ich hier tatsächlich selbst, weil keiner meiner Freunde sich für den Testshot zur Verfügung stellen wollte und alle sowieso viel zu kurze Haare hatten (ich hatte mir die dann eigens dafür sogar noch etwas länger wachsen lassen als sie ohnehin schon meistens waren).
Stufe 1 war das Vorcomposite:
Ich selbst vor der Frontprojektionsfläche (mit Hintergrund-Dia, das war unbewegt) mit meiner Abwehrperformance der zu dem Zeitpunkt noch nicht vorhandenen Riesenfliege, extra auf 16 mm gedreht wegen der grösseren Schärfe.
Dieser Filmclip kam dann in die Entwicklung und wurde dann das neue Hintergrundmaterial für den Trickaufbau;
dann mit der Modellfliege.
Später wurde der Brummer dann einzelbildweise animiert und der Hintergrundfilm ebenso bildweise nochmals neu mitabgefilmt; was genau dieses Prinzip ist.
Das Ergebnis:
Eine Trickfilmfliege agiert plötzlich im Realfilm.
So etwas wie extrem schneller Flügelschlag ist bei reiner Stopmotion übrigens immer nie so überzeugend, weil ja üblicherweise jedes Einzelbild gleich scharf ist; verwischte Bewegungen wie im Realfilmmaterial gibt es erstmal nicht (auch wenn es da tatächlich einige Methoden gab und gibt, da etwas dran zu drehen …).
Genau das macht ja diesen unwirklichen Stoptrick-Look aus; alles wirkt irgendwie so, als sei es nicht von dieser Welt.
Grade so etwas wie der schnelle Insektenflügelschlag bietet nur drei sinnvolle Positionsoptionen, um das Maximum an schneller Bewegung zu erzeugen:
Position ganz unten,
Postion in der Mitte und Position ganz oben, … und dann wieder zurück usw.
Heute kann man so etwas im Nachgang digital extrem blurren (also:verwischen und mit Bewegungsunschärfe versehen) oder man belichtet bereits bei der praktischen Einzelbildfotografie jedes einzelne Bild sehr lange und lässt den Flügelschlag über einen Motor laufen.
Das Ergebnis dann:
Total verwischte Flügel, fast nicht sichtbar.
Das wurde auch schon mindestens einmal genau so gemacht:
Mit einer Stopmotion-Biene in HONEY, I SHRUNK THE KIDS …
Flugsaurier waren natürlich auch Pflicht (hier ein Pteranodon im Bild).
Das war wirklich höllenkompliziert wegen der Aufhängung; aber da darf man nicht kneifen.
Man muss das Modell nämlich immer komplett auspendeln lassen, bevor man das nächste Bild belichten kann; genau wie schon bei der Fliege zuvor.
War echt ´ne Prüfung.
(Das kann man natürlich auch nutzen, um etwas Bewegungsunschärfe zu erzeugen; das geht leider aber nur in besonderen Fällen.
Ansonsten sieht´s einfach nur unscharf aus.)
(Zurück zum Cerato-Saurier.)
Das hier steckte übrigens in den Latexschaum-Modellen drin:
Die Stopmotion-Armatur.
Inzwischen bereits aus Stahl und Aluminium und somit schon etwas professioneller.
Die kleinen Vorderärmchen waren sogar bereits zur Hälfte Kugelgelenk-Teile; die Unterärmchen und Fingerchen waren jedoch zu klein dafür. Hab ich damals noch nicht hingekriegt, weil das zu winzig war.
Den Teil habe ich dann mit Aluminiumdraht fortgeführt (was hier aber noch nicht ergänzt ist).
Andere Ansicht, gleiche Armatur.
Wichtig ist dabei, dass sich alles in der Puppe anatomisch korrekt verhält, man die Spannung der Gelenke so einstellen kann, dass das Modell auch in Offbalance-Situationen problemlos unverändert stehen bleibt, die Gelenke trotzdem leicht ansprechen, wenn man sie positioniert, sie aber gleichzeitig wiederum nicht zurückfluppen und dem Material drum herum (wie Latexschaum) widerstehen.
Not easy.
Der kleine Raubsaurier hatte übrigens mal einen internen Kugelgelenk-Bruch in der Hüfte.
(Das kommt nämlich davon, wenn man immer so wild ist!)
Da ich zu der Zeit jemanden im örtlichen Krankenhaus kannte, haben wir das Modell damals einfach kurzerhand illegal geröntgt, um den Schaden in der Puppe genau zu lokalisieren, ohne dafür vorher zu viele unnötige Schnitte in den sensiblen Gummischaum machen zu müssen.
Das war dann ein echt schräges Röntgenbild.
Ein nettes Detail war auch der Patientenname oben auf dem Bild:
„Ceratosaurus.
Geboren: Kreidezeit“
Das war natürlich reiner Unsinn.
(Es weiss ja schliesslich jeder, dass der im Jura gelebt hat.)
Dieses schöne Dokument ist aber leider auch verschollen, wie schon so vieles andere …
… und eine Triceratops-Armatur …
Das alles war schnell zusammengehauen für eine der ersten KÄPT`N BLAUBÄRS SEEMANNSGARN – Folgen.
Ich glaube, die Folge hiess einfach nur: DINOSAURIER.
Den hier hab ich zum Glück aber noch in Farbe und bunt.
Ist aber alles sehr rough modelliert, es gab auch kaum Zeit für das gesamte Unterfangen.
Tatsächlich habe ich die Skulpturen dieser Comicstyle-Saurier, von denen ich dann anschliessend mehrteilige Dentalgipsformen herstellen musste, um daraus dann die Latexschaumgüsse für die Trickpuppen zu machen, in ziemlich wenigen Stunden auf dem Tisch haben müssen.
Das geht auch mit Drehton durchaus, wenn man weiss, was man da modellieren will.
Das war zum Glück auch alles mein eigenes Design, dann fliesst das eh nochmal lockerer-fluffiger dahin.
Ausserdem wars hier auch ganz schön skizzenhaft angelegt; vor allem kleine Details halten extrem auf und die hab ich dann weggelassen.
Die Pistole am Kopf hilft dann auch nochmal, das zu schaffen.
Das könnte ich heute wohl nicht mehr so fix, fürchte ich.
Oh!
NOCH ein Saurier!
Langsam wird´s manisch.
Dieser hier ist meine Interpretation des berühmten TYRANNOSAURUS REX – Stopmotion-Modells, mit dem KING-KONG im Dschungel kämpft (im legendären Originalfilm von 1933, ein sehr wichtiger Film in der Filmtrickwelt).
Das war ein Auftrag für die bereits erwähnten FUTUREFFECTS-Jungs in Berlin, die damals eine zeitlang sowas wie meine Mentoren waren.
Ich war Subkontraktor und habe beide Figuren geliefert, zumindest die Formteile.
Das ganze war für einen 1 zu 1 Aufbau dieser Szene aus KING-KONG, der den Multilayer-Aufbau einer typischen Trickaufnahme der damaligen Zeit zeigte:
Die beiden Stopframe-Modelle (Riesenaffe und Saurier) zwischen mehreren Glascheiben mit Mattepainting-Gemäldeteilen des Dschungels aufgemalt, dazwischen Miniaturdschungel-Modellteile und ganz hinten ein gemalter Hintergrundprospekt.
Durch eine aufgebaute Kamera sah man dann die optische Gesamtillusion, die den späteren Filmeindruck repäsentierte.
Der Saurier hier und auch Kong sind meine Kopiemodelle, die ich dann mit meinem eigenem Farbschema coloriert habe; wie die Modelle für´s Museum dann farblich aussahen, weiss ich allerdings nicht mehr so genau.
Ach ja, hab ganz vergessen zu sagen, für welches Museum das war:
Es war für das DEUTSCHE FILMMUSEUM in Frankfurt am Main und dieser Aufbau war recht lange Teil der Dauerinstallation im Haus und wurde erst vor ein paar Jahren endgültig ins Archiv verbannt.
Das Problem war damals, dass ich grade im Abitur steckte.
Ich habe also die beiden Auftragsmodelle um mein Abi herum realisieren müssen.
Das hat mich am Ende vermutlich Punkte gekostet .
Rexi mal etwas näher, leicht von hinten fotografiert.
Das war stets eine seiner Schokoladenschuppen-Seiten.
Das Modell hab ich auch direkt für erste Bluescreen-Test genutzt.
Weil es grade da war.
Die Bluescreen war recht üppig mit ihren so um die 1,60 mal 2,40 Metern Grösse und auch selbstleuchtend (durch um die 24 Neonröhren); genau so, wie das die Leute bei INDUSTRIAL LIGHT AND MAGIC (ILM) in den 70ern/80ern unter anderem für die STAR WARS – Filme auch gemacht haben.
Musste ich mir natürlich auch bauen, drunter ging´s nicht.
Das war damals stets der place to be, ILM in Marin County, Kalifornien.
Da kam der heisse Stoff her.
Es war am Ende natürlich komplett überflüssig, das gemacht zu haben.
Sie wurde nur zweimal genutzt.
Man sieht hier mal ganz deutlich, wie gross das Modell war.
Und ich war da wohl 19, was man auch deutlich sieht..
War während des erwähnten ABIs.
(Lustigerweise habe ich die Haare immer noch so und trage ebenso immer noch diese schwarzen 80er Shirts, fällt mir auf.
Eigentlich sogar fast ausschliesslich.
Erstaunlich.)
Lustig.
Noch mit Babyspeck.
(Und ich meine nicht den Tyrannosaurus.)
Man merkt sofort, wenn man noch bei den Eltern wohnt.
Da gibt es immer was zu essen.
Die fertige Plastilinskulptur vom T-REX.
Ich weiss noch, wie sehr mich der bescheuerte Orangeton der Knete beim Modellieren irritiert hat, aber ich brauchte grade ziemlich viel Plastilin für das Projekt (KING-KONG entstand ja auch noch gleichzeitig) und die orange Knete war mit Abstand am billigsten.
Ja, warum wohl?
Das andere Modell war dann KING-KONG.
Den Saurier hab ich noch vor den ABI-Prüfungen komplettiert und geliefert, KONG dann danach.
(Das hat mich damals alles ganz schön gestresst:
Ich hab an den Dingern rummodelliert und gleichzeitig überall Lernzettel liegen gehabt.)
Das hier war mein eigenes Kopie-Exemplar von KONG;
das erste Modell, das dann im Museum stand, hatte dann später wohl ein echtes Katzenfell als maßstäbliches Gorillafell verpasst bekommen, habe ich später mitbekommen.
Das habe ich aber nicht gemacht, das waren die!
Ich hoffe stark, dass die verwendete Katze sowieso schon tot war.
Aber ich weiss es nicht wirklich.
Zuviel Wissen belastet ja auch manchmal …
Die ein wenig vermooste Schrott-Treppe im Bild ist übrigens die von der WG, wo ich in den Neunzigern eine Zeit lang gefangen war.
(Das war in einem Tal und da war es immer ziemlich feucht, was äusserst schwierig für Kunstharzverarbeitung war.)
Aber: Das Grünliche passt farblich ganz gut zum Motiv.
Eine Dschungeltreppe auf SKULL ISLAND!
Na gut, so moosig ist das jetzt auch wieder nicht. Okay …
Das KONG-Modell hier nochmal in anderem Licht.
Das Fell für mein eigenes Exemplar war übrigens Kunstfell, was ich strähnchenweise aufgeklebt habe.
Hat gedauert.
Ein anderes Stopmotion-Modell von mir, etwas inspiriert durch den Zylopen aus Harryhausens erstem Sindbad-Film und dem B-Picture (oder eher C- oder D-Picture) FLESH GORDON.
(Und ich meine nicht FLASH GORDON, das ist kein Schreibfehler.)
Dieses Bild ist während des Stopmotion-Prozesses entstanden, im Hintergrund sieht man die Rückprojektionsfläche, auf die ich das Dia eines Himmels projeziert hatte.
(Das ist Teil dieser klassischen Bildcomposite-Methode.)
Eine andere Pose des Ungeheuers.
Einen Namen hatte das Biest erstaunlichweise nie, fällt mir grade auf.
Hier sieht man recht gut die Veränderung im Ausdruck der Figur.
Auch im Gesicht dieses Charakters waren so einige weitere Gelenke und Drähte platziert und so war auch einiges an Mimik möglich.
Mal etwas mehr von vorne.
Das war vermutlich so um 1985.
(Warum ich da so böse gucke, weiss ich nicht.
Vermutlich wegen der allgemeinen Weltlage …)
Wenn ich noch Bilder vom ganzen Trickmodell (mal mit Beinen) finde, rüste ich das nach.
… und da habe ich auch tatsächlich noch zwei Bilder gefunden:
Hier noch mit Zyklopen-artigen Beinen …
(Das Negativ ist wirklich sehr stark lädiert, ich sollte es bei Gelegenheit mal etwas digital restaurieren …)
… und in Version 2.
Das war mir zuvor vermutlich zu nah am Harryhausen-Viech, deswegen habe ich die Beine wohl nochmal verändert.
Das war übrigens die Skulptur der Figur in Vorbereitung für den Gussformbau; das Monster wurde dann nachher aus Latexschaum gegossen.
Man fragt sich nun sicherlich, was die komischen transparenten Dinger da im Gesicht sollen?
(Und jetzt wird´s sehr nerdig; ich warne direkt.)
Alsooo,
der Plan war, diese Nylonschnüre (und zwar hier etwas übertrieben viele; das war wohl etwas zu gut gemeint) als Entlüftungs-Kanäle direkt mit in die Form einzugiessen, danach rauszuziehen … und fertig sind sie, die Entlüftungen!
Das ist nämlich immer sehr heikel, so 1,5 bis maximal 2 mm dünne Bohrungen in die sehr sensible Keramik-Dentalgips-Oberfläche der Gussformhälften hineinzubohren, und das dann an exakt den richtigen Stellen noch dazu;
zumal die Formdicke auch nicht ohne ist mit durchschnittlich 4 bis 5 Zentimetern Dicke.
(Da braucht man sogar lange Spezialbohrer für, da man niemals mit dem Bohrfutter -nach dem Durchbohren- in die Negativformdetails geraten darf; das wäre nämlich eine Katastrophe. Das muss man ja von der Innenseite ausgehend machen, ansonsten würde man nicht die richtigen Punkte treffen.)
Gut.
Man muss sowas also später ganz vorsichtig in Luftsackgassen wie Nasenspitzen etc. in die Negativ-Form -mit einigem Augenmaß- reinbohren; und zwar mit möglichst dünnem Durchmesser, damit es an diesen Stellen keine Luftblasen gibt, wenn der superteure Latexschaum mit einer Riesenspritze in die Form gepumpt wird
(was für mich später auch mal jahrzehntelang ein Haupt-Thema werden würde).
Deswegen hatte ich also diese bizarre Idee, auch wenn es den Formbau zunächst doch ziemlich erschwert hat.
Das war also erstmal ganz gut gedacht … und dann doch nicht so schlau gemacht, wie sich rausstellte:
Das Ganze hat dann auch alles bei Gussversuch Nummer eins gut geklappt; der erste Guss war´s aber leider noch nicht so ganz.
Ich musste also einen weiteren Versuch starten; was gar nicht so unüblich ist.
Normalerweise schiebt man dann mit einer dünnen Metallachse die Latexschaum-Würmchen, die in die Entlüftungstunnel gekrochen sind (das Ganze wurde übrigens zuvor stundenlang im Temper-Ofen bei um die 90 Grad vulkanisiert) aus den Kanälen, die beim Öffnen der Form zum Teil drin hängen geblieben waren.
Auch das eine übliche Prozedur, soweit.
Ging hier aber nicht.
Weil: die Kanäle gebogen waren.
Kligge-di-klick;
wieder was gelernt.
Ich habe dann letztendlich doch noch neue (und zwar dieses Mal grade) Kanäle reingebohrt.
Tja …
Hier dann noch die Armatur, die im Ungeheuerlein steckte.
Interessant hierbei:
Die erste Beinversion scheint also doch die mit den Füssen gewesen zu sein, die zyklopenähnlichere wurde es dann später.
Warum auch immer;
ich kann das nicht mehr so genau nachvollziehen.
Ich steig da selbst nicht mehr durch.
Tatsächlich habe ich damals sehr häufig die Modelle immer wieder umgestrickt; in der Hoffnung auf weitere Verbesserungen.
Das ist vermutlich auch mit ein Grund, warum ich lieber modelliert habe:
Mit Modelliermassen kann man das prima machen, bei analogen Zeichnungen nicht.
Da muss man immer wieder neu anfangen … oder eben radieren wie ein Wahnsinniger.
(Im Digitalen ist das inzwischen natürlich möglich und ein Hauptmerkmal dieses Mediums; weiss man ja.)
Ein lustiges Detail: Die Verwendung von Löffeln als Unterkieferplatte und Brustkorbform.
(Die Idee, da Löffel zu verwenden, habe ich aber bei den STAR WARS-Jungs geklaut: Die Armatur für das berühmte Taun-Taun-Reittier aus DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK weist genau drei Teelöffel als Brustkorb-Konstruktion auf. Es sah zumindest für mich so aus.)
Dass ich hier allerdings solche Readymade-Objekte verwendet habe, war vor allem der Tatsache geschuldet, dass meine Werkzeugausstattung damals noch recht „basic“ war.
Am liebsten habe ich immer jedes einzelne Teil -soweit möglich- von Grund auf selber hergestellt.
Auch hier:
Es ist leider das einzige Bild, das dazu existiert. Der Werkstatt-Hintergrund ist hier etwas verwirrend.
(Mal schauen, ob man die Armatur noch etwas besser vom Restbild durch Unscharfmachen des Hintergrundes trennen kann.
Ich frag beizeiten mal die Digitalschrauber …)
Noch ein weiterer frischer Fund, der auch nochmal ganz gut das Rückprojektions-Prinzip erklärt; hier erstmal in einem recht simplen Fall:
Von hinten wird ein Dia (oder Film-Einzelbild) auf eine Rückprojektionsfläche geworfen (man muss dann natürlich genau treffen. Genau drei Versuche hat man, danach ist man raus …);
davor wird eine Miniatur oder sonstwas passend arrangiert und dann möglichst perfekt eingeleuchtet, damit es am Ende so aussieht, als wäre es Teil des Bildes.
Das Ganze wird dann wieder abfotografiert oder abgefilmt.
Man brauchte allerdings relativ viel Platz für dieses Trick-Verfahren:
Zum einen den Projektionsweg hinter der Rückprofläche und dann nochmal genug Entfernung vor der Rückpro.
In kleinen Studios konnte das deshalb schnell schwierig werden.
Das macht wohl heute niemand mehr auf die Art, so etwas ist ja inzwischen durch digitale Mittel extrem einfach zu realisieren.
(Chroma Key, Photoshop, sonstwas.)
Früher war das hingegen noch echte Zauberei.
Hat definitiv Spass gemacht …
(Früher war sowieso generell alles besser:
Hungersnöte, Pest, Lepra, Cholera, Weltkriege, Sklaverei, Gladiatorenkämpfe …)
Leider ist das hier das einzige Bild von diesem Aufbau,
das eigentliche Ergebnis finde ich natürlich nicht mehr.
Dieses Bild ist während des Einleuchtprozesses entstanden, der lustige Insektenrüsselwasauchimmer-Alien ist hier noch viel zu düster und schattig, die Lichtrichtung war nachher dann auch etwas diffuser.
Am Ende sah´s dann aber recht stimmig aus.
Ich schwööre!
Dieses Motiv war übrigens recht privater Natur, wie man leicht vermuten kann.
Zwischendurch habe ich übrigens auch immer wieder gerne mein Rückpro für Film- oder Dia-Compositezwecke verwendet;
hier ein in der Realität weitwinklig fotografiertes Hochhaus (Frankfurt, Bankenviertel?), dann im Studio kombiniert mit einem grafischen Himmel.
Das ganze sicherlich wieder für irgendeine sinistre Absicht,
welche auch immer …
Dieses Pferdchen …
(Hm. Warum eigentlich ein Pferdchen und kein weiterer Saurierer oder wenigstens ein Monster?
Was ist hier schiefgelaufen?
Tjaaa.
Dazu komm ich noch …)
… hatte ich auch mal als eigentlich voll funktionsfähiges Stopmotion-Modell gemacht (hier noch als Plastilinskulptur), auch wenn es nicht fürs Animieren gedacht war.
Es war auch relativ schnell zusammengehauen; und das sieht man auch, finde ich.
War mehr so ´ne drei Stunden-Skulptur, nicht besonders detailliert und auch keine schicke Oberfläche.
Da habe ich aber nie mit gefilmt (wie bereits angedeutet), denn:
Das war ein Geburtstagsgeschenk für eine Reiterfreundin, wo ich was „erreichen“ wollte.
(Hab ich in diesem Fall aber nie hingekriegt, ich bin in da letzten Endes immer gegen die Wand gelaufen;
aber das immerhin sehr erfolgreich.
Trotzdem sind bei ihr so einige meiner Modelle und Trickpuppen gelandet, unter anderem auch der bessere Trickfilm-Babysaurus.
Warum eigentlich?
Na ja.
Wer weiss, wozu es am Ende gut war.)
Somit wäre ein neues Geheimnis gelüftet:
Ich kann tatsächlich reiten; nicht supergut, aber dennoch kann ich es.
Das war natürlich initial begonnen wegen einer Mädels-Geschichte; am Anfang hat nämlich das Reit-Thema an sich mich überhaupt nicht interessiert.
Der Freundin-Grund fiel auch wieder sehr schnell weg, aber Reiten an sich fand ich dann doch auf einmal lustig genug, das letztendlich so einige Zeit lang nebenbei zu machen.
Allerdings mehr im Wald und auf Stoppelfeldern und so; davon gab es reichlich.
(Ich komme nämlich genau aus einer Übergangsgegend, wo zwar das Ruhrgebiet anfängt -Kamp-Lintfort war Zechenstadt, daneben liegt direkt Duisburg-, sich aber auch der Niederrhein noch erkennbar einmischt … mit eben auch vielen Wäldern und Feldern.)
Allerdings muss man das vorher erstmal lernen, bevor man das darf.
Das hätte mich auch fast zweimal gekillt (nicht zum ersten Mal übrigens, ganz nebenbei; es ist ein relatives Wunder, dass ich überhaupt noch da bin);
Thema: im Stehen Galoppieren plus tiefhängende Astgabel, so in Halshöhe.
Gefährliche Sache.
Die Friedhöfe sind wahrscheinlich voll von Opfern derartiger Unfälle.
… und das Gelenk-Skelett mit grober Vorskizze des Pony-Tierchens.
Vom fertigen Modell gibt es wohl auch kein Foto mehr, fürchte ich.
(Ich würde echt mal gerne wissen, wieso immer meine Zeichnungen, Fotos und Negative wegkommen!
Ich werfe so etwas garantiert niemals weg.
Wirklich mysteriös.)
Die Oberfläche war jedenfalls später weiss beflockt, es war nämlich ein Schimmelchen.
Ganz was anderes:
Ein Killer-Kürbis mit Leuchtaugen (die aber grade mal nicht leuchten) und diversen Kabelzug-Mimikfunktionen.
Das war das erste Mal, dass ich sowas ausprobiert hatte.
Dieser Bildausschnitt verrät leider nicht allzu viel; es ist mal wieder das einzige Bild, das ich dazu noch habe.
War für ein kleines Horrorfilm-Projekt eines Freundes.
Der Film wurde natürlich niemals fertig.
(Die richtige Schärfe-Ebene hab ich hier leider etwas verpasst, die müsste ja eigentlich wenigstens auf den Augen liegen.)
So.
Neuer Themenkreis, weil:
Mal keine Spielerei.
Das hier -wieder aus Drehton modelliert wegen keiner Zeit-
(Plastilinmodellieren bremst immer unendlich bei grösseren Modellen, mich zumindest), war für ein Projekt namens SIEGFRIED.
Das Thema hatte ich zuvor auch mal für mich selbst auf dem Zettel, es kam dann aber unverhofft von anderer Seite als Auftrag und sollte als Serie entwickelt werden.
Da war auch Torsten Wolber bedeutend involviert, mit dem zusammen ich mal jahrelang eine Firma hatte, die EYECATCHER hiess.
(Der ist ein ziemlich guter Illustrator und mittlerweile vor allem Maler.)
Oder anders formuliert: Wir beide hingen als Schicksalsgemeinschaft in unserer eigenen Firma fest, die wir leider zu dritt hatten.
Mehr erzähle ich an der Stelle lieber nicht, sonst wecke ich am Ende wieder böse Geister auf …
Meine erste FAFNIR – Skulpturinterpretation für das Thema.
Das Design war hier noch sehr cartoony und der Drache sah in der Form auch noch viel zu jung aus.
(Auf diesem Bild ist das Modell bereits in Hartgummi gegossen und coloriert.)
Sehr spassig war die mehrteilige Hartgipsform von dem Modell; das waren im Ernst 14 Teile.
Und das musste man leider in einem Stück machen; es hat also von nachmittags durchgängig bis zum nächsten Mittag gedauert.
Ich bin fast wahnsinnig geworden.
Und danach musste ich dann auch noch direkt zum Arzt.
Denn: ich hatte mir immer in Wartezeiten einen Kakao in der Mikrowelle heissgemacht (Lustig. Heute wären das sicherlich eher ganz andere Getränke …);
am Ende waren´s dann mehrere Liter … was mir eine allergische Reaktion eingebrockt hat.
Überall kriegte ich so Flatschen;
ich sah aus wie ´ne Gurke!
Überall waren so Pocken;
als hätte ich mich mit einem ganzen Bienenstaat angelegt oder im Wespen-Nest gewälzt!
Eigentlich war´s noch viel zu früh zum Sterben, aber meine erste Idee war tatsächlich:
„Och nö!
Das sind wohl die Kunststoffe.
Vermutlich is jetzt Feierabend … I´m not amused! …“
So etwas hatte ich zuvor noch nie und ich dachte auch zunächst, da wäre der Dental-Gips der Verbrecher; zum Glück war´s aber nur der Milchschock.
Nochmal Schwein gehabt.
Ich durfte also überraschenderweise weiterleben. (… Erssma ´n Kakao drauf! …)
Ein anderer Ansatz für FAFNIR, auf dem der Drache bedeutend älter aussieht
(hier noch im Modellierstadium).
Die gleiche,
jetzt aber bereits abgegossene und colorierte Modellstudie aus Epoxyd.
Das Projekt versandete leider irgendwann, nachdem wir bereits extrem viel Zeit da hineingesteckt hatten und ich habe es deshalb auch ein paar Jahre später nochmal versucht, es an den Start zu bringen.
(Es gibt auch eine Galerie dazu auf meiner Seite.
Projekt: DRACHENTÖTER.
Es ist allerdings noch nicht viel Bildmaterial drin. Da muss ich mal etwas mehr draufpacken, denke ich.
Ich habe auch einiges unter Riesenaufwänden mit tätiger Hilfe von meinem Kameramann-Buddy Franz Lindinger dafür gefilmt, so weit waren wir dann doch wenigstens gekommen …)
So sah die Maquette dann mit Farbkonzept aus.
(Dieses Bild ist sehr viele Jahre später entstanden, das Objekt wirkt hier bereits schon etwas abgewetzt.)
Ich hab auch noch andere Farbkombinationen ausprobiert, finde aber natürlich wieder keine Fotos dazu.
Warum genau ich dieses dicke Vielarmmonster mal gemacht habe, weiss ich nicht mehr.
Das Modell entsprach aber am Ende ganz gut meiner Zeichnung; sowas wie das hier war eine zeitlang mein ureigener, typischer Comicstil, der sich aber inzwischen doch sehr verändert hat.
Auch dieses Modell war flott runtergerissen, mit: genau;
– – Drehton.
Wurde buchstäblich über Nacht modelliert.
(Wer schonmal mit Ton modelliert hat, kann sich wahrscheinlich auch vorstellen, dass das geht und kein Hexenwerk ist. Mit Plastilin wäre das nicht möglich.)
Und das auch stets ohne Drogen,
sondern nur mit Hilfe von lauter Musik.
Das mache ich auch heute noch so, von den Nachbarn gab es bisher keine wesentliche Rückmeldung.
Lediglich meine 13jährige Tochter beschwert sich regelmässig.
Klar, ist ja das übliche Problem, dass die Eltern immer bis ganz spät in die Nacht hinein völlig ungehemmt viel zu laute, krachige und unreife Musik hören.
Kennt man ja.
Der Klassiker.
Jetzt weiss ich´s wieder!
Das war mal als Verwendung für ein Weihnachtskartenmotiv gedacht
(im Schnee mit roter Glaskugel);
am Ende hab ich´s dann als Ostergruss benutzt, extra ganz random auf der Wiese fotografiert.
Diese Farbkombi finde ich tatsächlich immer noch ganz gut, das blassere Lila mit den roten Glanz-Nägeln.
Es geht doch nichts über gepflegte Fingernägel.
(Und auch die Zähne: Top!)
Dieses Embryo-Dämonenmonster passte in ein grosses Gips-Ei.
(Es steckte dann auch zunächst in einem drin.)
Das habe ich meiner damaligen Freundin geschenkt.
Zu Ostern.
Im Ei.
Sie musste das dann zerbrechen und grünlich-glibberiger Kunstschlonz lief dann aus, in dem das Monster schwamm … und tropfte effektiv die Bude voll.
Die Küche auch.
Und den Flur auch.
Alles quasi.
Man glaubt ja gar nicht, wieviel Schlobbermasse in so ein Gips-Ei passt.
Echt erstaunlich …
Deren erste Reaktion war damals auch sehr gedämpft.
Dieses Motiv hatte ich mal eine zeitlang als lebensgrosses Objekt vor, aber dann doch nie angepackt.
Vermutlich wegen des Glibberskandals.
Ich wollte da vermutlich dann nicht mehr andauernd dran erinnert werden.
Das Monsterchen mal in anderer Farbvariante, ich bin dann aber doch auf bläulich gegangen.
Die Blaue Phase.
Und: bald danach kam auch BLAUBÄR.
Das muss ich wohl bereits gespürt haben …
… und meine Entwürflein dazu.
Auf der Gesamtzeichnung waren insgesamt drei Monster und das hier hab ich mir dann rausgepickt.
Und noch ein Fell-Monsterchen.
War auch nur sehr skizzenhaft ausgeführt.
Ich hab zu der Zeit einfach oft nur Dinge gemacht, die mir so einfielen.
Es ging dabei vor allem ums Ideenausspucken, wenn ich das mal so von heute aus gesehen betrachte.
Und ich habe auf die Art Tonnen von Objektchen produziert;
das, was man hier alles sieht, ist nur ein Bruchteil davon.
Überlebt hat dann am Ende nicht sehr viel davon.
Gone with the wind!
… und ein Marsmännchen.
Das war im Ergebnis auch recht nah an meiner Skizze, weiss ich noch.
Der Grund der Entstehung:
Die Standardantwort auch hier: unklar …
Was ich übrigens damals noch nicht gemacht habe, heute aber zwingend die Standardmethode bei mir ist, ist die Perfektionierung der Oberflächen bei eher glatten Comic-Charakteren (ohne modellierte Mikrodetails) und auch der modellierten Augenflächen.
Das sieht immer nicht so super aus, wenn das dann bemalt wird, aber noch zuviele Modellierspuren zeigt.
Heute mache ich bei diesen Themen stets Zwischenabgüsse, pimp die dann mit Klingen, Minifeilen und Schleifpapier und mache da dann neue Formen von.
Sieht dann immer präzise im Ergebnis aus.
Das kann man mit Modellieren gar nicht so perfekt erreichen, ganz egal, wieviel Mühe man da vorher reingesteckt hat …
Dieses Streifentierchen hier gab es auch mal als Objekt, es existieren allerdings keine Bilder mehr davon.
… und das hier war mal eine gute Detaillierungsübung, muss wohl so um 1983 gewesen sein:
Ein Echsenalien-Kopf, etwas schildkrötig.
Das Modell war eher klein, nur so um die 10 cm hoch.
Eine erste grössere Geduldsübung für sehr feine Oberflächenstrukturen;
was mich auf mein weiteres Modellierleben etwas mehr vorbereitet hat.
Die Schuppenstruktur habe ich damals noch mit einer leeren Kulimine geformt.
Die Mine hatte zufällig genau die Formeigenschaften (Kugelgrösse und Durchmesser der Minenspitze), um exakt diese Struktur gut modellieren zu können und sie liegt seitdem immer noch in meiner Kiste mit den vielen Modellierwerkzeugen, die ich mittlerweile so angesammelt habe.
Und jetzt offenbare ich mal ein bisher perfekt gehütetes Geheimnis (denn: nachdem ja alles gut gegangen ist, kann man das wohl gefahrlos machen):
Geduld war tatsächlich ganz früher nicht so meins; wer mich heute kennt, würde das nicht glauben.
Das klingt fast wie ein Witz, denn quasi alles, was ich so mache, ist immer extrem langwierig und sehr tricky.
Ohne Geduld wäre ich tatsächlich sofort tot bei dem, was ich so zu tun habe.
Wie man sich also überformen kann, wenn man das unbedingt will, ist wirklich interessant.
Ein echt spannendes Thema.
Diese Skulpturen sind auf blossen Zuruf entstanden:
„Mach mal´n lustigen Tyrannensaurius! … oder wie der heisst; – – was weiss ich? …“
„Mach mal´n lustigen Elefanten!“
„Mach mal´n lustigen Ausserirdischen!“
(Der letztere eine Hommage an eine Trickpuppe von Frank Schlegel aus den frühen 80ern, die ich ganz lustig fand.
Zwar hier ganz anders, aber in Anlehnung an diese Gesamtkörperform.)
Ich hab dann sofort angefangen, hatte ja sonst nix zu tun.
Das ist übrigens jetzt kein Ton, sondern Plastilin. Wenn die Modelle eher kleiner sind (die hier waren so um die 15 cm gross) geht´s auch noch okay-flott.
Die Knete war eher mittelhart, was ein guter Kompromiss ist.
Ein hilfreicher Trick ist, das Zeug im Ofen oder auf ´ner Heizung etwas zu erwärmen, um recht fix die Form aufbauen zu können.
Der schlimme Teil ist nämlich, mit harter Masse schnell was aufbauen zu wollen.
Das bremst den Flow.
Nachher ist die etwas festere Oberfläche aber dann super … für feinere Details.
Je kleiner die Skulptur ist, desto fester sollte die Modelliermasse sein.
Ansonsten wird man waaaahnsinnig!
Da musste ich -aus Versehen- schon mehrmals durch; ganz schlimm ist sowas noch dazu im Hochsommer; da ist die Plempe dann noch weicher als sowieso schon,
fast wie Nutella kneten.
Superweiches Plastilin ist vor allem gut für schnelle Skizzen (oder riesige Objekte); – – wenn man denn vorher genau weiss, dass man das dann sicherlich niemals zuende ausführt.
Und genau da liegt der Haken verbuddelt (oder so ähnlich).
Der Elefant, noch im Rohstadium (wie die anderen Modelle auch).
So´n Kram hab ich oft ohne vorherige Skizze einfach so begonnen.
Floss dann irgendwie vor sich hin.
Was doof aussah, wurde sofort wieder zurückgeknetet.
Das produziert auf jeden Fall schnelle Lernkurven.
Auch ein ziemlich unsinniges Objekt:
Ein GODZILLA.
(Der sieht mir von der Kopfform her nach einer Version der 60er Jahre-Filme aus.)
War ein Gefallen für jemanden.
Das Modell dafür war aus Plastilin, das Teil am Ende dann aus Gummi gegossen.
Kann man ja mal machen …
Ein wenig habe ich auch immer wieder mal mit Masken rumexperimentiert, aber das nur ganz am Rande.
Das hier war meine erste Latexschaum-Slipmaske eines Kiemen-Wesens, die ich mir selber verpasst hatte.
Das muss so um 1982 gewesen sein und müsste sich eigentlich in dieser Zeitleiste eher weiter oben einreihen… (noch vor dem ersten Latexschaum-Stopmotionsaurier).
Hier ist auf jeden Fall erkennbar auch noch ganz schön viel Luft nach oben, aber für einen ersten Schuss find ich´s rückblickend nach wie vor ganz okay.
(Das Motiv hatte ich dann direkt über einen Gesichts-Gipsguss von mir selbst modelliert.
Die grösste Herausforderung war dabei, dass ich den Abguss mit Alginat selbst gemacht hatte; also blind.
Den Gipsguss aus dieser Form musste ich deswegen auch später ordentlich nachbearbeiten, weil ziemlich viele Fehlstellen drin waren.
Selbstabgüsse mit Alginat macht man deswegen eigentlich auch nicht; mit Gipsbinden geht sowas hingegen schon eher …)
Der Anlass dafür war eine Kostümparty, meine ich mich zu erinnern.
Ich hatte die Maske und die Hände dann sehr grosszügig und immer wieder mit Glycerin (oder irgendsowas) eingerieben, damit das alles dauerhaft nass aussieht.
Was nur eine mässig gute Idee war;
ich war deswegen den ganzen Nachmittag und sowie den Abend lang völlig schmierig und niemand war besonders begeistert davon; ablegen konnte ich die Teile auch nur in der Badewanne und das Glitschmittel liess sich auch nicht so gut wegspülen
Toll.
Ich denke, die Gastgeberin durfte danach vermutlich nie wieder schmierige Typen einladen …
Hier die passenden Hände dazu, im Bild noch als Plastilinmodelle.
(Von den fertigen Teilen finde ich leider kein Fotos mehr.)
Lustig, dass ich da zwei verschiedene Farbtöne benutzt hatte. (Grade Weiss ist eigentlich sehr ungünstig als Modelliermassen-Farbe.)
Das liegt vermutlich daran, dass ich nicht genügend Knetmasse für beide Hände in der gleichen Farbe hatte.
Heute benutze ich ausschliesslich mittelgrau; das ist am neutralsten, sieht auf Fotos immer fein aus und man sieht alle Details ziemlich gut.
Blöd war dann, dass ich auf der Party mit diesen Pranken rein gar nichts halten konnte, noch nicht mal ein Getränk. Zudem flutschte immer alles durch, den die Monsterhände waren ja ziemlich stark eingeschlobbert; fast schon durchtränkt …
Hier habe ich auch beim besten Willen keine Ahnung mehr, wofür das mal gedacht war. Interessant ist hierbei, dass ich zu der Zeit offensichtlich noch normale Lampen und keine Filmscheinwerfer zur Beleutung benutzt hatte. Ist auch alles etwas farbenfroh beleuchtet; ich glaube aber nicht, dass das auf dem Foto bereits alles fertig war.
Es sieht alles noch so halbfertig bemalt aus …
Ich glaube, nach genau diesem Projekt habe ich mein Studio (wegen unerwünschter Wandrefelexionen) dann endlich mal schwarz gestrichen.
Mit diesen beiden Monsterchen hatte ich auch mal Grosses vor, indem ich sie aufeinander loshetzen wollte;
so einzelbildmässig.
Dazu kam es jedoch nicht.
Viel weiter als es auf diesen Fotos zu sehen ist, bin ich nämlich nicht gekommen,
denn:
Überall ist Physik.
Mein Fehler war leider, sie auf meinem Fotolabortisch abzustellen, wo auch ein schweres Vergrösserungsgerät draufstand.
Und sehr schwere Gussformen konnte man ja auch mal kurz auf die Ecke stellen, warum auch nicht?
Genau.
„Nicht“ wäre hier eher das richtige Wort gewesen, denn:
Die Tischplatte lag nur lose auf zwei Böcken auf.
Verdammte Schweine-Physik!
Immer und überall lungert die um einen rum!
Jut.
War dann alles Schrott.
Zum Glück waren die Skulpturen noch nicht so sonderlich weit gediehen, alles war erst lediglich angelegt.
Tja.
Manchmal kriegt man sowas auch selber hin; man muss nicht immer erst einen Psycho dafür anschleppen, der alles kaputthaut.
(Das war aber dennoch gut zu wissen; ich bin ja sowieso immer sehr für Unabhängigkeit.)
Der Wurmling mal einzeln,
nur wenige Tage vor seinem dramtischen und vorzeitigen Ende.
Na ja;
passiert halt.
Wenn man doof ist.
Aber so ist die Welt wohl angelegt:
Machste mal ´nen Fehler, gibt´s sofort Kloppe.
Nicht so nett.
Die Welt scheint einen recht fragwürdigen Charakter zu haben, wenn man mich fragt.
Und nun zu etwas, das ich anschliessend total zielstrebig verfolgt hatte:
Ein pures Puppentrick-Projekt und eine (nur mässig originelle) eigene Idee;
ich hatte sogar die erste Folge geschrieben und bereits genug Plot-Ideen für weitere zwölf Folgen gesammelt.
Hiess:
ESKIMOGESCHICHTEN.
(Arbeitstitel)
Das war potenziell für
DAS SANDMÄNNCHEN gedacht, immer in so 3 Minuten-Folgenlänge.
(Mein eigener Figurenstil gefällt mir hier übrigens nicht so sehr.)
Im Groben ging es im ersten Geschichtchen darum:
(Schnelle Fahrt auf einen Globus zu, dann Verdichte auf den Nordpol, weiter über die Wasseroberfläche zwischen vielen Eisbergen hindurch auf´s feste Eis … auf ein Iglu von aussen …
dann Blende nach drinnen:)
Zwei Eskimo-Kinder (die Hauptfiguren) überlegen, was Sie abends essen wollen.
Völlig exotische Dinge werden durchgespielt, am Ende ist´s dann natürlich trotzdem wieder Fisch. Wie eigentlich jeden Tag.
(Was auch sonst?
Is ja nun mal Nordpol, ne?
Die hatten ja nix …)
Man fährt also mit dem Hundeschlitten zum Eisloch, um wie üblich zu angeln.
Das Mädchen zieht auch einen Fisch nach dem anderen raus, dem Jungen ist das zu billig und er wartet auf d e n grossen Wurf!
ANGEBER-MAN an der Angel! …
Währenddessen zieht das Mädel ungerührt weiterhin einen kleinen Fisch nach dem anderen aus dem Eiswasser; unter ständigem Verhöhntwerden durch den arroganten Bubi.
Und dann .. beisst bei ihm endlich auch was an!
Was Groosses!
Haha!
Und zwar: – – ein Pottwal!
Der bricht durch die Eisdecke und die zwei fliehen mit dem Schlitten vor den aufbrechenden Eisschollen.
Denn: der Trottel lässt nämlich die Angel nicht los!
Sollte er aber dringendst!
(… insistiert das Eskimomädchen mit weiterhin kühlem Kopf.)
Das macht er aber dennoch ebenso weiterhin nicht, – – letztendlich dann aber doch (es wird ja auch so langsam lebensgefährlich …); wenn auch unter lautem Gejammer und Wehklagen.
Was damals sogar ganz gut funktioniert hatte, waren auch die ganzen runterprasselnden grossen Eissplittter, die auf der rasanten Schlittenflucht runterregneten und sich wie Pfeile in den Schnee bohrten.
Total übertrieben.
Und alles einzelbildweise -und nicht mit zeitsparenden Doppelbildern, wie damals bei TV-Serien-Animation zumeist üblich- und an vielen Wolframdraht-Fäden hängend animiert.
Das Tempo der Inszenierung war auch recht flott; und das war sogar Absicht.
Vieles war ja auch Zufall …
Aber: weiter mit der Handlung:
(Schnitt.
Abends am Feuer.)
Es gibt die kleinen Fische, die das Mädchen gefangen hat; und zwar reichlich.
(Ich weiss sogar noch, wie die Geschichte im O-Ton aufhörte:)
Mädchen:
„Und? … Wie findest Du meine Fische jetzt?“
Junge:
„… Viiel zu klein! …
>rülps<
Krieg ich noch einen? …“
Ende.
(Tja.
Die Mädels sind eben leider doch sehr oft überlegter als die coolen Adrenalin-Jungs.
Und das hat sich bis heute auch leider, leider nicht wesentlich geändert, wenn man sich mal die Weltgeschichte so anschaut …)
Die erste Folge hatte ich dann auf eigene Kosten auch fast fertig bekommen (vor allem die Walszene fehlte noch), aber ich hatte den kapitalen Monster-Fehler gemacht, die Original 16mm-Rolle zu verschicken … die nie ankam. (Übrigens noch ohne Ton.)
Und das geschnittene Negativ -und das war der totale Killer- kam dann anschliessend auch noch unter die Räder.
Eine teuflische Unglückskette des Grauens!
Mindestens 4 Monate Arbeit waren verloren!
Somit ein echter Downer, die Situation.
Aber:
Es war dann doch eigentlich ganz gut so.
Ich habe da wirklich alles für gemacht:
Das Ganze geschrieben, die Sachen entworfen, gebaut, eingeleuchtet, die Kamera, animiert …
Der Schönheitsfehler:
Mir gefiel das alles selbst nicht.
Vom Ding her.
Und vom Look auch nicht.
(Ich hatte mich auch zu sehr an dem gängigen Stil orientiert, der schon vorherrschte.)
Sowas zeige ich normalerweise nie, aber es ist ja jetzt andrerseits auch schon sehr lange her.
Es war aus meiner Sicht ganz klar ein Irrweg und das sehe ich auch heute noch so.
Wegen des verlorenen Materials konnte ich also nochmal neu nachdenken und habe mich dann entschieden, dass mich das Ganze eigentlich gar nicht interessiert.
War alles absolut nicht mein Stil, das alles nicht meine Welt.
Fühlte sich grundfalsch an, ich wollte im Grunde in Wahrheit etwas ganz anderes.
Am Ende war´s somit alles gut und auch absolut richtig, dass ich das nicht weiter verfolgt habe.
Und jetzt fällt mir auch wieder ein, wie die beiden Eskimokinder heissen sollten:
INUK und NARVIK.
Na ja.
Bei der Animation, alles total Low Budget.
Hatte ja kaum Kohle dafür.
Aber: alles sah nachher im Film tatsächlich ganz okay aus, die Animation war auch zunehmend auf einem besseren Weg; so langsam hatte ich eine etwas steilere Lernkurve.
Was Stopmotion-Animation damals zu so einer extremen Konzentrationsübung gemacht hat, war die Tatsache, dass man nicht vorab überprüfen konnte, was man da überhaupt tat.
Man musste den Film erst entwickeln lassen, um die Ergebnisse beurteilen zu können.
Was bei 16 mm – Film auch ziemlich teuer war, schon alleine das Filmmaterial an sich war nicht grade günstig.
Was misslang musste neu aufgebaut, eingeleuchtet und erneut animiert werden.
Die (hier selbstgebauten) Messnadeln im Bild nennt man übrigens Positionszeiger und sie helfen beim Animieren.
Sie gehörten früher bei Modellanimation zum wichtigsten Besteck und waren absolut unverzichtbar, wenn man möglichst genau animieren wollte.
Klar, dass man sie vor dem Auslösen der Kamera selbstredend immer aus dem Bild nehmen musste.
Tja.
Was soll ich sagen?
Die Filmgeschichte ist in Wahrheit natürlich voll mit im Bild stehenden Positionszeigern,
die dann doch mal hin und wieder vor dem Kameraauslösen vergessen worden waren und die man dann für ein Einzelbild lang rund um das Modell kurz aufblitzen sieht.
(Und das kam selbst bei Harryhausen gelegentlich vor; da kann man mal sehen …)
Nachdem ich selbst animiert hatte, hab ich auch kapiert, warum:
Tunnelblick.
Das bemerkt aber kein späterer Zuschauer, der darum nicht weiss und beachtet das folglich auch nicht weiter.
Es sieht schliesslich nur aus wie ein Kratzer oder kleiner Fehler auf dem einzelnen Filmbild …
Hm.
Da sich die Modelle im Vergleich zum Bild davor hier nicht in ihrer Position verändert haben, schliesse ich daraus, dass das hier Poser-Fotos sind.
(Hatte ich vermutlich für spätere Promotion-Zwecke geknipst.
Wozu es allerdings dann nie kam,
ich hatte mich auch sowieso damit übernommen.)
Jetzt fällt mir auch wieder ein, worum es in dieser Einstellung ging:
Die beiden Eskimo-Kinder (übrigens unklar, ob die ein Pärchen waren. Da hab ich gar nicht drüber nachgedacht … Waren eigentlich ERNIE und BERT aus der SESAMSTRASSE eins? … Hmm … Die gute, alte Frage) kommen aus dem Iglu, um ans Eisloch zum Angeln zu fahren.
Steht da der Pinguin bräsig in der Gegend rum und blinzelt versonnen.
Dann der Vorschlag von NARVIK (dem Jungen):
„Warum machen wir heute Abend eigentlich nicht mal Pinguin? … Mit ´ner guten Sosse? …“
Der Pinguin:
In hellem Aufruhr, flattert komplett aufgescheucht und springt panisch ins Wasser … > platsch!< … Weg isser …
INUK (Eskimomädchen):
„Hä? …“
NARVIK:
„……. war´n Witz ……..“
Keine Ahnung, ob ich damals mit diesem Humor bei dem Format SANDMÄNNCHEN überhaupt jemals durchgekommen wäre.
Wohl eher nicht, fürchte ich.
Das wäre heute vergleichsweise harmlos, damals aber eher schwierig in dem Format.
NDR-Redakteur:
“ … den P i n g u i n essen???
Das geht nicht!
Da kriegen wir Anrufe! …“
(Ich fand´s jedenfalls einigermassen lustig, so im Rahmen der hier relativ eng gesteckten Möglichkeiten.
Ich hatte das ohnehin alles so geschrieben, dass ich selbst drüber lachen konnte. Aber genau das wäre vermutlich sowieso das Todesurteil gewesen.
Das SANDMÄNNCHEN aufzumischen wäre vermutlich nicht die richtige Taktik gewesen, wenn man denen gleichzeitig was andrehen wollte.)
Aber: Die Frage hat sich ja sowieso erledigt. …
Das Ganze habe ich übrigens in meinem Zimmer realisiert, weil ich im Keller ganz andere Sachen aufgebaut hatte, die längerfristig entstanden.
Mein Zimmer wurde somit zum Zweitstudio.
Eigentlich wollte ich meinen Raum auch noch schwarz streichen, aber es gab dann „Diskussionen“.
Meistens habe ich mich da erstaunlicherweise dann doch durchgesetzt. Ich durfte sowieso schon immer ziemlich viel von dem machen, was ich wollte,
da muss ich meinen Eltern im Nachhinein echt danken.
(Mein Vater war im übrigen ähnlich drauf; meine Mutter und vielleicht auch meine Schwester hatten es somit extrem schwer mit so Typen wie uns.
Das tut mir auch heute alles etwas leid.
Auf jeden Fall habe ich im Laufe der Jahre sehr viel Schuld auf mich geladen, soviel steht fest.)
Also hab ich von diesem Vorhaben abgesehen, mein Zimmer in ein schwarzes Loch zu verwandeln;
und es war ja eh meist Eis und Schnee, was ich filmen wollte.
War also schon okay mit den hellen Raumreflexionen.
Aber: Ich habe wenigstens rausverhandelt, dass ich dafür während der „Produktion“ den oberen Flur im Haus als Material und Kulissenlager nutzen durfte, bis die gesamte Folge 1 fertig sein würde.
Ich hab dann auch noch ein grosses Walmodell gebaut (2 Meter lang), der am Ende nie gefilmt wurde sowie ziemlich viele Eisberge.
Meine Eltern haben geweint, als ich ihnen dann am Ende verkündet habe, dass ich die Folge dann doch nicht zuende bringen würde.
Waren Sensibelchen, glaube ich.
(Ich glaube, ich an deren Stelle hätte mich rausgeschmissen oder verkauft.
Zu Recht …)
Gut.
Das war jetzt gelogen.
Die haben in Wahrheit gar nicht geweint.
Die haben mich ausgelacht! …
Damit man mal ´ne Vorstellung davon hat, was das bedeutet, in genau d e m Zimmer Trickfilm zu machen, in dem man eigentlich lebt.
(Im Grunde habe ich da neben der Kamera geschlafen.)
Das hier war übrigens meine erste selbstgebaute Kameraschiene, noch mit billigsten Baumarktmitteln realisiert.
Aber: sie hat ihren Zweck ganz gut erfüllt und lief recht ruckelfrei, was ansonsten bei Miniaturfotografie ein Drama wäre.
Ich denke, zu der Zeit muss ich so um die 15 gewesen sein.
Zwar schon mit Plänen, aber trotzdem noch etwas planlos.
Gut war am gesamten Trickfilmthema übrigens auch, dass man sich mit allen möglichen Themen ziemlich intensiv beschäftigen musste. Vieles davon lässt sich auch in ganz anderen Bereichen ziemlich gut gebrauchen.
(… da hatte ich dann noch ein echtes, kleines Feuerchen reinbelichtet; auch viel schwächer, als es hier zu sehen ist. Erstaunlich, dass ich von dem Einzelement überhaupt ein Foto habe …)
… und -letztes Bild- beide auf dem Weg zum Eisloch.
(Links sieht man noch eine Mehlpackung rumstehen; das war meine Schnee-Oberfläche. Salz hätte tatsächlich besser und kristalliner ausgesehen und wäre wohl eher das gewesen, was ich dafür hätte nehmen müssen.)
Wo wir schon bei dem Puppentrick-Stil sind, den ich nicht so besonders mag (vor allem die Augen der Figuren nerven mich hier; wobei ich zugeben muss, dass das leider ganz ohne Not meine Idee war. Ich habe das alles so gezeichnet und dann leider 1 zu 1 auch ganz genau so umgesetzt, ich Depp):
Zuvor hatte ich auch noch diese vier Figuren auf Anforderung für eine andere mögliche Serie im Leuchturm-Milieu entworfen und hergestellt.
Die Figuren stehen übrigens so merkwürdig rum, weil das noch die Nullposen der Puppen sind. Das Foto war nur für interne Dokumentatioszwecke gemacht worden, um zu zeigen, wie die Puppen fertig aussahen.
Den Kopf des Mädchen-Charakters -das war glaub ich die Enkelin des alten Leuchtturmwärters- habe ich dann für mein Eskimomädchen nochmal verwendet; zumindest aber die selbe Gussform.
Das ganze Unterfangen lief dann irgendwie unter dem Motto:
„Mach einfach mal, schauen wa dann …“
Ein Leuchtturmmodell (rot-weiss geringelt) mit Boots-Anlegestelle hatte ich auch noch zusätzlich in zwei Grössen gebaut, und auch noch dies und das und jenes.
Wurde dann aber auch nix, macht aber nix.
Das zeige ich hier trotzdem mal,
da das ja auch unter anderem der tiefere Sinn dieser Gallerie hier ist.
Denn: man kann auch auf Abwege geraten!
Zum Glück war ich da erst 14 und noch strafunmündig.
Tatsächlich habe ich auch mittlerweile noch Bilder zum Setbau gefunden.
Wie man hier sieht, nicht grade mit teuersten Mitteln …
… aber die Budgets gaben ja auch nicht soviel her.
Im Bild: der Miniatur-Leuchtturm (für die Totalen gedacht).
Aber: es wurde ja sowieso alles nie gedreht und ist dann irgendwann vermutlich am Ende der Tage alles auf einer Berliner Mülldeponie gelandet, denke ich.
Die Standardmaterialien für Tricksets dieser Art waren vor allem Pappschaumplatten, Hartschaum, Gips, dicke Alufolie, Sprühlacke und Acryl sowie der gute, alte Heisskleber …
Alles sehr leichtgewichtig, alles nichts für die Ewigkeit.
Ein guter Freund von mir, der Metallbauer ist und sehr viele Konstruktionen für Filmbauten liefert, beschreibt das perfekte Filmset immer so:
„Das perfekte Filmset bricht exakt nach dem allerletzten Take von selbst zusammen!“
Schönes Bild.
Ich konzipiere meine Sachen aber inzwischen trotzdem doch lieber immer möglichst robust.
Aus guten Gründen …
… u n d noch ein letztes Fundstück zu diesem Themenkreis:
Eine Baby-Trickpuppe, dieselbe Stilrichtung.
Warum nur habe ich dem Püppchen damals diese komplett schwarzen Knopfaugen verpasst?
Es sieht dadurch aus wie ein Gorillababy in hell.
Letzten Endes kann ich mir aber zum Glück nur halb die Schuld für die Stilverirrung geben, denn die grobe Designmarschrichtung bei diesen Sandmännchen-Clips ging generell definitiv in diese Richtung und war somit irgendwo auch höhere Gewalt.
Ich denke aber, man hätte es dennoch alles anders und besser lösen können.
Und mit „man“ meine ich hier mich.
Schnell zum nächsten Thema.
Nächstes Thema:
Auf der Suche nach möglichen Geldquellen habe ich dann dem örtlichen Optiker (CITYOPTIK) eine Werbekampagne eingeredet, als der auf einer Privatparty bereits einen im Tee hatte.
Die Hauptfigur dabei war später dieser Hund im Bild.
Der arme Mann hat dann etwas angetrunken zugesagt und sogar auch noch in der Situation an diesem Abend eine Absichtserklärung auf einer Serviette unterschrieben.
Mein erster Vertrag.
Auf einer Partyserviette!
Gute Story.
Frechheit siegt ja manchmal.
(Oft aber auch nicht …)
Er fühlte sich dann sogar dadurch moralisch gebunden und ich habe in Folge dann einen Haufen Cartoon – Tiere (alle natürlich mit Brille) erstmal für örtliche Printwerbungen entworfen und das auch noch selbst getextet.
Das war auch mal was Neues für mich.
(Auch diese Designs sind leider -bis auf zwei- mittlerweile auch fast alle lost in time, wie schon so vieles.)
Das war echt ein Husarenstreich, aber: Endlich mal Geld verdient mit dem Quatsch, den ich da machte und der bis zu diesem Zeitpunkt meist immer nur viel Geld verschlungen hatte.
Hat auch erstmal geklappt, die waren happy … und ich auch.
So etwas was würde ich natürlich heute nicht mehr so machen; da hätte ich mittlerweile doch so meine Skrupel, derart burschikos vorzugehen.
Ich bin in der Zwischenzeit durchaus um einiges empathischer geworden.
Denn:
Ich bin ja eigentlich eher ein Lieber.
(Das bleibt aber bitte geheim.)
Diesen Hund habe ich übrigens in der Entwurfs-Zeichnung genau so angelegt wie er hier zu sehen ist:
Der Struppi stützt sich lässig mit einer Hand an der Wand ab.
Das habe ich dann auch ganz genau so modelliert.
(Was nicht gut durchdacht war, man muss nämlich das Figürchen dann immer an irgendwas abgestützt aufstellen, damit die Hand-Pose Sinn ergibt.)
… oder diese Ente;
eine Brille auf der Nase war natürlich jedesmal Pflicht.
Insgesamt waren es dann so um die 25 Comic-Tierchen, meine ich.
(Zeichnen im Comic-Stil konnte ich tatsächlich schon immer ganz gut; ansonsten bin ich eindeutig der bessere Modelllierer und 3D-Typ, muss ich sagen …)
Ha! Zwei weitere Entwürfe habe ich doch noch gefunden
(aber als Fotos, nicht als Original-Scans):
Eine Brillenschlange …
(Die Idee war ja irgendwo auch naheliegend …)
… und ein Maulwurf.
War alles zwar ganz ookaay, aber dann auch noch nicht so irre originell, muss ich sagen.
Da war damals noch viel Luft nach oben.
Wie gesagt: Comicstyle-Zeichnen war okay, aber ich bin vor allem Skulptur, Film und Objekt.
Und meine Ideen an sich wurden später dann auch besser; man muss sich ja erstmal freischwimmen, ne? …
Das hier war dann das Plastilinmodell meiner Hauptwerbefigur. Wie man sieht, nicht allzu gross.
War so Schlüsselanhängerfigur-Grösse im Prinzip.
(Ein interessantes Detail: Die Kippe im Mund. Das würde man heute wohl nicht mehr so machen …)
Denn dann kam direkt die nächste Stufe:
Merchandising!
Mit wenig Mitteln.
Schwierige Sache.
Hab ich dann versucht zu lösen, in dem ich den Hauptcharakter, den Hund …
(den hatte ich dann spontan BRILLO genannt. Wegen BELLO und BRILLE.
Kein weiter Wurf, geb ich zu.
Auch eigentlich nur aus Witz, denn ein guter Name war mir da nämlich noch nicht eingefallen.
Ich fand den selber sogar ziemlich blöd, er war höchstens erstmal okay als Arbeitstitel.
Aber, wie das dann manchmal eben so ist:
Diese Idee war ausgesprochen und nicht mehr einzufangen.
Die wollten den dann leider unbedingt übernehmen …)
… als dreidimensionalen Ansteck-Pin eigenhändig in Kleinserie herstellte.
Ein doofe Idee, wie sich raustellte.
In Wahrheit sogar: ernsthaft irre …)
Ich habe die 3D-Ansteckerfiguren dann also komplett selber -unter Selbst- und Kolateralvergiftung anderer- aus weissem Polyester-Feinschichtharz hergestellt.
(Ich kannte zu der Zeit leider noch keinen Polyurethan-Giesskunststoff, was ich heute vor allem standardmässig verwende.
Das Material war allerdings auch damals sowieso kaum zu bekommen und überdies dann noch extrem teuer. Von daher?)
Und zwar „erstmal“ n u r 150 Stück!
Bei uns zuhause.
Im Keller.
Gut, zwar mit Maske, aber:
Der Hauch des Kunststofftodes war überall.
In jedem, wirklich jeedem Raum!
Bis in die zweite Etage hoch!
Alle meine Familienmitglieder werden jetzt deswegen sicherlich sehr viel früher sterben; mein Vater hat das auch bereits 2004 umgesetzt.
War vermutlich das Polyester.
(In Wahrheit will ich das natürlich nicht hoffen, dass ich das wirklich auf dem Kerbholz habe.
Ich hab damals schon genug verbrochen.)
Wer das Material nicht kennt:
Das Zeug riecht extremst krass und stechend, was an dem Styrol im Material liegt.
Hab ich dann drei Wochen lang so gemacht.
(Ich bin dann bald danach tatsächlich mit Anfang 20 ausgezogen, aber keiner hat gewunken.
Echt nachtragend, alle.)
Es gab die Dinger in drei T-Shirt-Farbvarianten:
Blau (im Bild) …
Ich selbst mit den ganzen Silikonformen und Modell-Dubletten.
(Das war allerdings noch v o r der Fertigung.
Aber: Das Höllen-Polyester war bereits bestellt …
Noch lach ich.)
Die Sache ging am Ende dann nicht ganz auf:
Ich hab genau null Kohle trotz des ganzen Aufrisses gemacht und die Dinger haben ihren Zweck im Ergebnis auch nicht wirklich erfüllt:
Wenn die runterfielen, zersprangen die in etwas zu viele Teile;
– – heisst: aus einem Hund wurden viele … vor allem kleinere, die auch alle nicht mehr so sehr nach Hund aussahen.
Tja.
War das falsche Material, aber ich wusste es da noch nicht besser.
(Heute ist das natürlich anders, sonst würde ich das hier sicherlich nicht guten Gewissens erzählen.
Aber man braucht eindeutig immer wieder mal seine Lernkurven im Leben. Es muss leider manchmal wehtun.)
Die Dinger sind dann in der Vitrine im Laden gelandet, aber meinem Ruf beim Auftraggeber hatte das trotzdem erstaunlichweise keinen Abbruch getan, weil die wenigstens schön aussahen.
Versteh einer die Optiker …
Auch noch gefunden und noch als Nachtrag eingefügt
(leider oben abgeschnitten):
Dieses Katzen-Motiv hatte ich offensichtlich auch noch als 3D-Ansteckpin vorbereitet; wusste ich gar nicht mehr.
Nach dem Hunde-Desaster habe ich das aber lieber mal gar nicht erst erwähnt, dass es das auch noch gab …
Und hiermit nun ohne Umschweife zum anderen Groschengrab, das dann direkt danach kam:
Das DOMMONSTER für´s ZDF.
Das war ein Beitrag, in dem ich einen kleinen Jungen in ein Monster (das aussieht wie einer der mittelalterlichen Wasserspeier hoch oben am Kölner Dom) verwandele, das dann im Dom rumspukt.
Hab ich -freiwillig- viel zu gross angelegt, das Projekt.
Wurde dann ein Riesenaufwand und ich hab deswegen auch hier wieder fast nix dabei verdient.
Da habe ich dann endgültig draus gelernt und das war dann der letzte Nullsummen-Deal.
Ab danach ging´s mit den nächsten Projekten dann deutlich ins Plus …
Das hier meine ich mit „zu gross angelegt“:
Alle für das Projekt produzierten Teile, die nötigen Vorformen und endgültigen Gussformen mal auf der Terasse meiner Eltern versammelt.
Eigentlich hätte ich nur den Kopf machen sollen, aber:
Wie billig hätte das denn ausgesehen?
Tja.
Und dann habe ich die Sache etwas eskaliert.
… Hüstel …
Abrechnen konnte ich am Ende natürlich nur den Kopf.
Das war übrigens das vorletzte Kamikaze-Projekt, das ich meinen Eltern noch angetan habe.
Bemalt (auf dem Bild ist noch alles blanker Latexschaum) hab ich das Ding in diesem Fall ausnahmsweise mal nicht selbst; das war zu Beginn leider so festgelegt und Teil der damaligen Auftragskonstellation.
Da konnte ich somit leider nichts dran ändern.
Ich hätte es eigentlich gerne ziemlich anders aussehen lassen:
Viel grauer und steinerner im Look;
wie der hunderte Jahre alte Wasserspeier eben auch.
Das Ganze wäre somit effektiver, stimmungsvoller und auch gruseliger geworden, da bin ich mir sicher.
Nun ja.
„Wäre, wäre, Fahrradkette!“
(Lothar Matthäus)
Über diese Güsse habe ich dann passgenau modelliert.
Der Abguss des Kopfes an sich war ein Thema für sich, weil der ansonsten sehr tapfere kleine Junge -völlig nachvollziehbar- etwas Panik hatte, als ich ihm zunächst einen ganzen Eimer mit Abdruck-Alginat über die Rübe gekippt hatte (mit Strohhalm im Mund. Er natürlich, nicht ich. Zum Atmen …)
Die Hände hatte ich als erstes abgegossen, damit er schonmal sehen konnte, wie das dann abläuft.
Hat aber nur halb geholfen.
Ansonsten versteh ich das natürlich absolut; keine Frage. Das ist ja auch creepy, wenn man von so´ner kalten Glibbermasse komplett umhüllt wird und nichts mehr sehen und wenig hören kann.
Das ist fraglos nicht jedermanns Sache.
Ich habe früher öfter Lifecasts gemacht und schon gestandene TATORT- und Actionserien-Schauspieler, die in der Situation sogar fast geweint haben und im Dreieck gesprungen sind, abgeformt.
Harte Kerle von 30 bis über 50!
(Sie taten zumindest so.
Ich sag aber lieber nicht, wer das alles war.
Die haben nämlich alle teuere Anwälte.)
Auf jeden Fall:
War echt ein Drama (mit vor allem einem von den Jungs).
Das Tonmodell auf dem Gipsguss, den ich vom Jungen vor laufender Kamera machen musste.
Den Beitrag habe ich tatsächlich immer noch auf einem Videoband.
Ist auch sehr lustig anzuschauen (für mich zumindest), da ist mein damaliges Kelleratelier und das schwarze Trickstudio gut dokumentiert zu sehen.
Die dreifingrigen Klauen des Monsters, direkt auf den Gips-Handkern des kleinen Jungen modelliert.
Interessant auch nochmal für mich:
In den 80ern habe ich offensichtlich dunklen Drehton beim Modellieren bevorzugt.
Verstehe ich gar nicht, warum ich den damals favorisiert habe.
Eigentlich benutze ich heute immer hell- oder mittelgrauen Ton bzw. Modelliermassen, das ist am neutralsten und man kann so alle Details (und auch Fehlerchen) problemlos erkennen.
Das Dunkle irritiert gelegentlich, man kann die Formgebungen deswegen manchmal nicht so gut beurteilen.
Zu dunkel ist deshalb eher ungünstig, zu hell aber auch.
Danach hab ich dann einen Gang runtergeschaltet und erstmal die örtliche Sparkasse davon überzeugt, dass die gute Werbung brauchen (und ich Kohle; das hab ich aber nicht gesagt);
die kennt ja sonst keiner.
Hat sogar geklappt;
die müssen zweifellos auf Droge gewesen sein.
Wie gesagt: ist nicht meine Domäne, das Zeichnen.
Aber, um es mal mit dem etwas abgedroschenen Spruch zu sagen:
Ich war jung … und ich brauchte das Geld.
(Und sowieso:
alles allemal besser als Pornofilme zu synchronisieren.)
Ich hab denen dann gut 50 Motive für Printwerbung angedreht und konnte mir davon danach unter anderem zwei bessere 16mm-Filmkameras kaufen.
Das hier ist eins von den weiteren Motiven.
Das Thema war hier:
„Warum Geld vergraben?“
Ja.
Wäre dumm, ist wohl richtig.
(Weitere IIllus finde ich nicht mehr, zwei Beispiele reichen aber auch.)
Als ich übrigens dann in den 90ern eine Firma mit Torsten Wolber hatte, habe ich schlagartig aufgehört zu zeichnen (heute malt er übrigens nur noch):
https://www.allaprima.de/
Das Zeichnen hat ab da keinen Spass mehr gemacht, wenn Torsten im Raum war.
(Info an Torsten:
Das ist natürlich als Kompliment gemeint; aber gleichzeitig auch nun mal die Wahrheit …)
Auch ein guter Fund:
Das einzige Polaroid von meiner Selbstbau-Motioncontrol-Kameraeinheit in Konstruktion, noch relatives Anfangsstadium.
War sauschwer, das Ganze.
Es hätte auch durchaus was werden können;
ich war grade dabei, die nötigen Schrittmotoren zusammenzusparen und hatte sogar die teuren Feintriebriemen bereits dafür bestellt … und dann brach das totale Freundinnen-Maximaldrama über mich herein.
Das hat mich für weit über ein ganzes Jahr aus allem rausgeworfen.
Derart radikal sogar, dass ich absolut gar nix mehr gemacht habe. Es gab deswegen auch erstmal überhaupt keine weiteren Bilder mehr nach diesem Polaroid;
es war somit das letzte Foto für über ein Jahr, denn:
Es gab ja auch nichts mehr zu fotografieren.
Ich hab´s aber wider Erwarten dann doch überlebt …)
Ganz was anderes:
Unsere frühere Haustürklingel.
Eigentlich sollte ich die alte nur reparieren, ich habe dann aber lieber gleich ´ne neue gemacht.
Aber ich denke, die war wohl auch irgendwo kaputt (obwohl sie bei mir immer funktioniert hat).
Denn irgendwie hat´s danach bei uns nämlich fast nie mehr geklingelt, die Leute haben meist nur geklopft oder gerufen.
Strange thing.
Jetzt erweckt das Ganze hier vielleicht den Eindruck, als hätte ich wie ein Wahnsinniger völlig manisch ausschliesslich nur gearbeitet.
Das stimmt aber in Wahrheit nicht ganz; ich habe auch gelegentlich ziellos rumgehangen und auch durchaus einige Zeit vertrödelt.
Ich hatte (aus bereits angedeuteten Gründen) sogar mal einen etwas grösseren Motivationseinbruch zu bewältigen, das war so um 1990 rum.
(2018 sogar noch ein zweites Mal; sowas passiert mir also auch. Trotz wirklich sehr hoher Grundmotivation.
Ich denke aber, das war wohl dann das letzte Mal. Der nächste Einbruch wäre dann statistisch im Jahre 2046 zu erwarten, aber bis dahin bin ich ja bereits schon wieder Teil eines Baums oder habe mich sonstwie verflüchtigt …)
Da hatte ich tatsächlich fast ein ganzes Jahr lang keine Lust mehr, auch nur irgend etwas anzufangen, was über das nötige Geldverdienen hinausging.
Dieses Bild (gerne lachen. Hier mit im Bild: meine damalige Freundin nach genau dieser blöden Phase) stammt direkt aus der Zeit nach diesem Durchhänger, wo ich mich so grade wieder berappelt und dann angefangen hatte, alle Fäden erneut da aufzunehmen, wo sie liegengeblieben waren.
Wir kommen hier beide noch ziemlich 80er-mässig rüber, ist aber tatsächlich schon Anfang der 90er.
Da sehe ich zunehmend etwas wüster aus, aber es entwickelte sich später sogar mit mir noch um einiges krasser, so Klamotten – und Haare-technisch; das lasse ich aber mal lieber weg.
Es ist aber eines meiner Lieblingsdokumente aus dieser Zeit, weil ich da wieder um einiges optimistischer aussehe; das war ein Jahr zuvor bedauerlicherweise noch etwas anders.
Ausserdem finde ich die wirre Hose auf dem Bild unschlagbar;
das absolute Psycho-Muster.
(Na jut, ich war ja auch erst zweiundzwanzig oder so.
Also: verziehen.)
Das hier war auf einer Produktions-Party der GUM – Studios in Köln. Für die hatte ich zu dieser Zeit auch schon so einiges gemacht.
Dinge wie Politikerpuppen-Köpfe und so.
Gummipuppenkram.
Endlich lief das Geldverdienen mal auf höherer Ebene an, was ja auch nicht ganz unwichtig ist.
Womit ich hiermit die nächste wichtige Phase einleiten möchte …
(So.
Wer bis hierhin schonmal folgen konnte oder wollte, ist wirklich ein zäher Brocken.
Respekt!
Fortsetzung folgt, wenn ich wieder Zeit dafür habe …)
Aber schonmal ein, zwei Vorguckerchen auf Kommendes:
Ein Nazi-Zombie.
Aus der Zeit bei der GUM – Produktion in den 90ern …
… und ein Stegosaurus (ein Motiv von dreien) in der Modellierung für eine Print-Werbekampgane.
(Was hier noch fehlt, sind die Rückenplatten und die vier Schwanzstacheln; aber das ist ja klar.
Falls nicht:
Bitte diese Seite verlassen und erst mal Dinosaurier-Nachhilfe nehmen …)
War für Toyota.
Ende der 80er.
(Thema: Düsseldorfer Werbeagenturen …)
Demnächst mehr!